Sekundärprävention der Osteoporose und Identifikation von Hochrisikopatienten |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (2000) 94: 445-451. 2000;
Abstract: 1 Klinik Der Fürstenhof und Institut für klinische Osteologie "Gustav Pommer" Bad Pyrmont 2 Medizinische Universitätsklinik Würzburg Schwerpunkt Endokrinologie Würzburg Dr. Reiner Lehmann Krankenhaus Porz am Rhein Medizinische Klinik Köln-Porz Zusammenfassung Eine niedrige Knochenmasse ist der wichtigste Risikofaktor für Knochenbrüche. Im Hinblick auf das mit zunehmendem Lebensalter exponentiell ansteigende Risiko für Schenkelhalsbrüche nimmt die Knochendichte allerdings an Bedeutung ab. Prospektive Studien fanden eine Vielzahl von der Knochendichte unabhängige Risikofaktoren für Schenkelhalsbrüche. Diese Risikofaktoren lassen sich in skelett- und sturzassoziierte Faktoren unterscheiden. Körpergröße und die Länge des Schenkelhalses sind mit dem Frakturrisiko positiv korreliert. Beeinträchtigungen der neuromuskulären Funktion wie zum Beispiel die Gehgeschwindigkeit die Körperschwankung oder andere Dysfunktionen der unteren Extremitäten sowie die Unfähigkeit aus sitzender Position von einem Stuhl aufzustehen ohne die Arme zu benutzen stellen wichtige Prädiktoren für zukünftiges Frakturrisiko dar. Im Sinne einer auf Evidenz basierenden Medizin (EBM) stehen inzwischen präventive Maßnahmen zur Frakturvermeidung zur Verfügung. Die Supplementation von Vitamin D und Calcium verbessert die Knochenqualität durch Verminderung des sekundären Hyperparathyreoidismus und senkt das Sturzrisiko durch Verbesserung der neuromuskulären Koordination und der Körperschwankung. Die Behandlung mit den Bisphosphonaten Alendronat und Risedronat erhöht die Knochenfestigkeit und führt zu einer signifikanten Abnahme von Wirbelkörper- und Extremitätenfrakturen. Hüftprotektoren absorbieren die Energie eines Sturzes und senken dadurch das Risiko für Schenkelhalsbrüche um über 50 %. Die Auswahl und Therapie von Patienten aufgrund von Risikofaktoren kann die Kosteneffektivität einer Behandlung verbessern. Abstract Secondary prevention of osteoporosis and identification of high-risk patients Low bone mass is a major determinant of bone fragility. With respect to hip fracture risk however there is limited contribution of BMD to the exponential age-related increase in hip fracture incidence. Large prospective studies have identified a number of additional risk factors for hip fractures independent of bone density. These can be classified as skeletal factors and fall-related factors. Body height and hip axis length are positively correlated with fracture risk. Neuromuscular impairment with low gait speed difficulty in doing a tandem walk lower limb dysfunction body sway or inability to rise from a chair without using one's arms predict future fracture risk. According to the concept of evidence-based medicine (EBM) preventive strategies are now available. Supplementation with calcium and vitamin D restores bone quality through suppression of secondary hyperparathyroidism and decreases the risk of falling through improvement of neuromuscular co-ordination and body sway. Treatment with the bisphosphonates alendronate and risedronate increase bone strength and result in a significant reduction of vertebral as well as non-vertebral fractures. Hip protectors absorb energy during a fall and reduce hip fracture risk by 56 %. Risk factor based patient selection may improve the cost-effectiveness of therapy. Key words: osteoporosis risk factors bone density secondary prevention evidence-based medicine wt
Keyword(s): Osteoporose Risikofaktoren Knochendichte Sekundärprävention evidenzbasierte Medizin
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