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December 2024

Alternativen zur Hormonersatztherapie: Raloxifen und Tibolon

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (2000) 94: 205-209. 2000;

Abstract: Prof. Dr. med. Thomas von Holst Abteilung für Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe Universitäts-Frauenklinik Heidelberg Heidelberg Zusammenfassung Der Knochen ist ein stoffwechselaktives Organ in dessen Metabolismus viele unterschiedliche Substanzen eingreifen wie Kalzium Vitamin D Bisphosphonate und andere. Die postmenopausale Osteoporose ist hauptsächlich bedingt durch den Östrogenmangel und es konnte wiederholt gezeigt werden dass eine Hormonersatzbehandlung zur Prävention der Osteoporose geeignet ist. Die folgende Arbeit befasst sich mit zwei Alternativen zur klassischen Hormonersatzbehandlung: Raloxifen und Tibolon. Raloxifen gehört in die Gruppe der selektiven Östrogenrezeptormodulatoren (SERM) mit einem östrogen-agonistischem Effekt auf den Knochen. Es konnte gezeigt werden dass unter einer Behandlung die Knochendichte an verschiedenen Messorten zunahm. Auch konnte eine statistisch signifikante Reduktion von Wirbelfrakturen in einer 3-Jahres-Studie gezeigt werden (MORE). Darüber hinaus fand sich eine statistisch signifikante Verringerung rezeptor-positiver Mammakarzinome (RR 0 10). Raloxifen zeigt günstige Effekte auf die Blutfette und induziert keine Endometriumsproliferation. Für den Bereich der klimakterischen Beschwerden ist Raloxifen ein Östrogenantagonist und deshalb für diese Indikation ungeeignet. Tibolon - ein Steroidhormon - und seine 3 Metabolite haben östrogene gestagene und milde androgene Effekte auf die unterschiedlichen Zielorgane. Wie erwartet zeigt sich eine Zunahme der Knochendichte unter einer Therapie vergleichbar zur Behandlung mit Hormonen oder Raloxifen; Daten zur Frakturminderung unter einer Langzeitbehandlung liegen nicht vor. Tibolon und seine Metabolite sind in der Behandlung klimakterischer Beschwerden einer Hormonersatztherapie gleichwertig. Die Substanz hat günstige Effekte auf die Blutfette und die Blutungsrate ist niedriger als bei einer kontinuierlich kombinierten Hormonersatztherapie. Raloxifen und Tibolon sind interessante Alternativen zu einer klassischen Hormonersatztherapie und erlauben eine individuelle Behandlung von Frauen in der Postmenopause. Abstract Alternatives to the hormone replacement therapy: raloxifen and tibolon The bone is an active metabolic organ influenced by many substances like calcium vitamin D bisphosphonates etc. The postmenopausal osteoporosis is mainly caused by estrogen deficiency and hormone replacement therapy (HRT) has been shown to prevent the progress of osteoporosis. The following paper describes two alternatives to the classical HRT: raloxifen and tibolon. Raloxifen belongs to the selective estrogen receptor modulators (SERM) showing an estrogen-agonistic effect on bone. There is evidence that bone mineral density (BMD) is growing with treatment. In a three year study (MORE) a statistically significant decrease of lumbar spine fractures was demonstrated (RR 0.5-0.7). Furthermore there was a statistically significant reduction of receptor positive breast cancer (RR 0.10). Raloxifen shows beneficial effects on the lipids and does not induce endometrial proliferation. In the field of climacteric complaints it is an estrogen-antagonist and therefore inappropriate for this indication. Tibolon - a steroid hormone - and their three metabolites have estrogenic gestagenic and weak androgenic effects on the different target organs. As expected there is an increase of bone mineral density comparable to that of HRT or raloxifen; data of fracture rates with longterm therapy are missing. The substance and their metabolites are equivalent to HRT in the treatment of climacteric complaints. Tibolon shows some beneficial effects on the lipids and a lower bleeding rate compared to HRT. Raloxifen and tibolon are interesting alternatives to HRT which allow a more individual treatment of patients in the postmenopause. Key words: postmenopause bone mineral density osteoporosis breast cancer climacteric complaints endometrium wt

Keyword(s): Postmenopause Knochendichte Osteoporose Brustkrebs klimakterische Beschwerden Endometrium


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