Rätselhafte Urtikaria Allergien Pseudoallergie Bakterien Pilze Parasiten?

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med: - Nr. 43/ 2000; S.820/ 41 - 823/ 44; (142 Jg.). 2000;

Abstract: Prof. Dr. med. Dietrich Abeck Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein Technische Universität München München. Nur in etwa jedem vierten Fall ist die Ursachenforschung bei der chronischen Urtikaria von Erfolg gekrönt. Häufiger als echte Allergien finden sich pseudoallergische Reaktionen auf Nahrungsmittel oder Zusatzstoffe. Und dann gibt es da noch die Helicobacter-pylori-Hypothese .... Die derzeitigen Empfehlungen für Diagnostik und Therapie dieser häufigen Erkrankung sind im folgenden Beitrag zusammengefasst. Urtikariaerkrankungen gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen die nicht nur von Dermatologen sondern auch von Kinder- und Allgemeinärzten gesehen werden. Die Inzidenz der Urtikariaerkrankungen ist in den letzten Jahren weitgehend konstant geblieben [Haas et al. 1995]. Die Prävalenz in der Gesamtbevölkerung beträgt ca. 0 05-0 5% variiert jedoch regional erheblich. Man schätzt dass etwa 20-30% der Menschen einmal im Laufe ihres Lebens zumindest eine akute Urtikaria durchmachen. Klinik Unter Urtikaria versteht man das flüchtige schubweise exanthematische Auftreten stark juckender Quaddeln das an die Hautreaktion nach Kontakt mit Brennesseln erinnert (Nesselsucht). Sie wird unterschieden in: _ akute Urtikaria (Abheilung der akut aufgetretenen Hautveränderungen nach längstens sechs Wochen wobei die Rückbildung mehrheitlich bereits nach ein bis zwei Wochen erfolgt) _ chronisch-intermittierende Urtikaria (Hauterscheinungen die nach Abheilung rezidivierend über einen Zeitraum länger als sechs Wochen auftreten) _ chronische Urtikaria (Urtikaria mit ständig neu auftretenden Quaddeln über einen Zeitraum länger als sechs Wochen). Diese Einteilung wurde auf Grund des zeitlichen Verlaufs vorgenommen und hat sich bewährt. In der Praxis hat es sich zudem als nützlich erwiesen die Urtikaria anhand klinischer Kriterien in verschiedene Unterformen zu untergliedern (siehe Tabelle 1). Ätiopathogenese Potenzielle Ursachen einer Urtikaria sind neben physikalischen Reizen Antigene die eine Typ-I- oder Typ-III-Reaktion hervorrufen (immunologische oder allergische Urtikaria). ... hf

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