Die Zukunft der chinesischen Phytotherapie

Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 41 4 (2000) 213-216. 2000;

Abstract: Dr. pharm. T. Blaszczyk Facharzt für Allgemeinmedizin Naturheilverfahren Hamm Hat die chinesische Phytotherapie eine Zukunft? Für einen Kenner der chinesischen Medizin besonders der chinesischen Phytotherapie ist die Frage trivial. Für einen Laien der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Frage berechtigt und bedarf einer Antwort. Viele Ärzte sind noch der Meinung dass die Heilkräutertherapie ein Additivum im Gesamtkonzept der allopathischen Therapie des kranken Menschen ist. Sie betrachten die Phytotherapie als ein nutzbares aber wenig wirksames Therapiewerkzeug. Besonders zwischen den Pharmakologen und Biochemikern ist die Meinung verbreitet dass die Anwendung der getrockneten Heupflanzen oder ihrer wirksamen Anteile in Form eines Decoctums ein absolutes Relikt der Vergangenheit ist. Prof. Dr. ADOLF NAHRSTEDT von der Universität Münster einer der bekanntesten deutschen Pharmakognosen schrieb vor einigen Jahren in einer populären Ärztezeitung dass die Anwendung der Heilkräuter in Form eines Decoctums oder ähnlicher Zubereitung ein Schritt zurück in der Entwicklung der weltlichen Phytotherapie sei. Die Regierungen vieler Länder der Welt verhalten sich zum Thema Phytotherapie sehr zurückhaltend. Man kann sogar von dem Regierungsamt aus gewisse Regelversuche beobachten deren Ziel es ist die Entwicklung der Produktion fertiger Heilpflanzenmittel zu bremsen oder sie mindestens zu drosseln. Ihre Ziele sind rein politischer Natur und haben mit der Medizin nichts zu tun. Es gibt aber ganz wenige Ärzte in der Welt die der Meinung sind dass die Phytotherapie ein Unfug ist. Allgemein herrscht zwischen den europäischen Ärzten eine positive Einstellung zur Phytotherapie was sich in der zunehmenden Häufigkeit der Anwendung von pflanzlichen Präparaten in der täglichen Praxis zeigt. (1) Die Hintergründe dieser Entwicklung sind vor allem: die Nachfrage der Patienten und der bequeme Weg die Nebenwirkung der Allopathica zu vermeiden. Es gibt aber wenige Ärzte die die pflanzlichen Mittel aus eigener Überzeugung verordnen. Zwischen diesen Kolleginnen und Kollegen gibt es noch weniger die fähig sind ein gutes Rezept selbst zu "basteln". Das Problem mit der chinesischen Phytotherapie ist noch schwieriger. Die so genannten chinesischen Heupflanzen werden nach den Regeln der traditionellen chinesischen Therapie verordnet. ... wt

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