Das atopische Ekzem und die Ernährung |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 25/ 1999; S. 49/ 365; (141 Jg.). 1999;
Abstract: PD Dr. med. Werfel Thomas; Hannover Viele Patienten mit atopischer Dermatitis (AD) vermuten daß allergische Reaktionen gegen Nahrungsmittel Ekzeme auslösen oder unterhalten können. Die Mehrzahl der Patienten probiert im Verlauf der Erkrankung viele Diäten aus wobei es zu Fehlernährungen und emotionalen Belastungen kommen kann. Andererseits werden seit über 80 Jahren immer wieder Studien publiziert die tatsächlich Erfolge in der Behandlung der AD durch unterschiedliche Eliminationsdiäten angeben. Als häufigste Nahrungsmittel wurden Kuhmilch und/oder Hühnereiweiß eliminiert. Bei einigen Studienprotokollen schlossen sich orale Provokationen an die Diät an. Einige dieser Untersuchungen sind zwar durch ihren unkontrollierten Charakter angreifbar insgesamt weisen die Ergebnisse der zahlreichen Diätstudien aber darauf hin daß definierte Nahrungsmittel bei einem Teil der Betroffenen zur Verschlechterung der AD beitragen können. In einer der wenigen Plazebo-kontrollierten Studien mit Eliminationsdiäten z. B. wurde eine Besserung der Ekzeme bei 60% der Kinder durch Entfernung der Allergene Ei und Milch beschrieben. Spezifische Lymphozytenaktivierung nachgewiesen Als "goldener Standard" in der Diagnostik Nahrungsmittel-abhängiger Reaktionen gilt die Plazebo-kontrollierte doppelblinde orale Provokation da spezifisches IgE Pricktests und anamnestische Angaben häufig nicht mit der Klinik korrelieren. Provokationsteste können bei Patienten mit atopischer Dermatitis (AD) zu unterschiedlichen Reaktionsmustern führen: 1. Auftreten von IgE-vermittelten Soforttypreaktionen wie Juckreiz Kontakturtikaria generalisierte Urtikaria Quincke-Ödem Diarrhoe oder Asthma mit Übergang in eine Ekzemreaktion 2. Entstehung von intensivem Pruritus der rasch nach Provokation einsetzt und zum Kratzen mit nachfolgender Exazerbation von ekzematösen Läsionen führt 3. Verschlechterung der AD bzw. Auslösung eines Schubes nach 6-24 Stunden im Sinne einer isolierten Spätreaktion. Um klinische Reaktionen auf Nahrungsmittel bei der AD besser zu verstehen und auf der Suche nach neuen diagnostischen Tests haben wir in den letzten Jahren eine Reihe von Befunden erhoben die auf eine spezifische Lymphozytenaktivierung bei oral provozierbaren Patienten mit atopischer Dermatitis hinweisen. Auch wenn Lymphozytenstimulationstests nicht unkritisch in der praktischen Diagnostik eingesetzt werden sollten sprechen die Ergebnisse für sich. Es gibt Patienten (vor allem Kinder) mit oral provozierbarer AD bei denen ... ab
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