Bedeutung der Lebenserwartung und Kinderzahl für die Altersversorgungssysteme

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 10-11/99 S. 650-658. 1999;

Abstract: Dr. Karl Schwarz Wiesbaden Zusammenfassung Mit unterschiedlichen Annahmen über die Lebenserwartung und die Kinderzahl werden die Auswirkungen der Sterblichkeit und Geburtenhäufigkeit auf die Finanzierung der Alterssicherungssysteme dargestellt. Hierbei wird auf die Bedeutung für "Das familiengestützte System" (die Kinder sorgen für ihre alt gewordenen Eltern) Das Kapitaldeckungsverfahren (z.B. private Rentenversicherung) und für "Das Umlageverfahren" (z.B. die heutige gesetzliche Rentenversicherung) eingegangen. Es handelt sich um eine Modelluntersuchung mit vereinfachenden Annahmen. Als eindeutig haben sich die Folgen der Verlängerung der Lebenserwartung für alle Systeme erwiesen. Langes Leben ist teuer und je länger wir leben um so mehr müssen wir für die Lebensverlängerung zurücklegen oder um so mehr müssen die Jüngeren für die Alten zahlen. Diese Konsequenzen können nur vermieden werden wenn sich die Alten später zur Ruhe setzen. Beim familiengestützten System und beim Umlageverfahren müssen die Kosten des Älterwerdens eindeutig vom Nachwuchs bezahlt werden. Infolgedessen sind beide Systeme um so leistungsfähiger je mehr die Leistungsempfänger in Kinder investiert haben. Ohne Kinder würden beide Systeme zusammenbrechen. Diese "Entdeckung" hat erst neuerdings auf dem Hintergrund des Geburtenrückgangs größere Beachtung gefunden und ist den kinderlos alt gewordenen nur schwerverständlich zu machen. Sie berufen sich auf die für ihre Eltern erbrachten Leistungen. Beim Kapitaldeckungsverfahren gibt es keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Aufeinanderfolge der Generationen; denn hier sind Geber und Nehmer die gleichen Personen. Das Risiko besteht hier vor allem darin daß es ständigen Wohlstandszuwachs keinen Nachfragerückgang Sicherheit der Kapitalanlage im Ausland und keine inflationären Preisentwicklungen voraussetzt. Gerade deshalb wird in wachsendem Maße erwogen Lösungen anzustreben welche Elemente des Umlageverfahrens und des Kapitaldeckungsverfahrens enthalten. wt

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