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December 2024

Fehldiagnosen bei Zwangs-und Tic-Erkrankungen

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 1999; Nr. 4 (141 Jg.): S. 31/ 31 - 34/ 36. 1999;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Psych. N. Müller Dr. med. M. Riedel Psychiatrische Universitätsklinik Klinikum Innenstadt München. Misdiagnosis in compulsive and tic disorders Tic-Erkrankungen und Zwangsstörungen treten meist in der Adoleszenz spätestens im frühen Erwachsenenalter auf. Phänomenologisch haben insbesondere komplexe motorische Tics starke Ähnlichkeit mit Zwangshandlungen. Durch die zeitweilige Unterdrückbarkeit und einen Verlauf mit freien Intervallen aber auch wegen häufig auftretender Zwangsphänomene ist die Diagnose des Gilles-de-la-Tourette-Syndroms das als Modell für Tic-Erkrankungen angesehen werden kann häufig schwierig und die Abgrenzung zur Zwangsstörung erforderlich. Dies ist wichtig da das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom vor allem mit Neuroleptika oder Clonidin erfolgreich therapiert wird während serotonerg wirksame Pharmaka in Kombination mit Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen indiziert sind. Bisher gibt es keine eindeutigen neurobiologischen Befunde mittels derer die Differentialdiagnose von Tic- und Zwangserkrankungen möglich wäre. Die folgende Übersicht stellt nicht nur die wichtigsten Differentialdiagnosen für Tic-Erkrankungen und Zwangsstörungen vor sondern gibt auch einen Abriß über den derzeitigen Stand der Therapie und die pathogenetische Diskussion. Abstract Tics and compulsive disorders usually begin during adolescence but no later than early adulthood. In phenomenological terms tics especially complex motor tics closely resemble compulsive movements. Gille de la Tourette's syndrome which can be regarded as a model for tic disorders is often difficult to diagnose because it can be suppressed temporarily and the course shows not only free intervals but also commonly associated compulsive phenomena. It must be differentiated from compulsive disorders. This is particulary important because Gille de la Tourette's syndrome can be treated successfully with neuroleptics or clonidine. Serotonergic medication in combination with behavioural therapy is indicated for compulsive disorders. To date no clear neurobiological findings have been reported for differentiating between tic and compulsive disorders. The following summary presents the most important differential diagnoses for tic and compulsive disorders and reviews current therapy and pathogenetic ideas. Key words: Obsessive-compulsive disorders - Tics - Misdiagnosis hf

Keyword(s): Zwangserkrankungen - Tics - Fehldiagnosen


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