Kann Patientenschulung ein gemeinsames Therapiekonzept von Arzt und Patient fördern? |
Journal/Book: Z Rheumatol 1999; 58 Suppl. 1: I/11 (S 4). 1999;
Abstract: H. E. Langer; Abt. Innere Medizin/Rheumatologie Rheinisches Rheumazentrum Meerbusch Patientenschulung hat sich in den letzten Jahren zu einem etablierten Bestandteil einer komprehensiven Versorgung des chronisch Rheumakranken entwickelt. Mit der zunehmenden theoretischen Reflexion ihrer Ziele und der empirischen Absicherung ihrer Effekte wandelte sich dabei auch ihr konzeptioneller Anspruch und ihre rationale Begründung. Richtete sich Patientenschulung in den Anfangsjahren vor allem auf die Vermittlung von krankheits- und behandlungsrelevanten Informationen und auf die Umsetzung ärztlich vorgebener Behandlungskonzepte durch den Patienten d.h. auf eine Zunahme von Wissen und der sogenannten Compliance versteht sich Patientenschulung heute als wesentlicher Mediator einer emanzipativen lnteraktion zwischen Patient und Arzt und geht damit weit über die Dimension kognitiven Lernens und praktischen Handelns hinaus. Frühere Untersuchungen zeigen daß sich mit Patientenschulung eine Zunahme von Wissen und von Compliance auf ganz unterschiedlichen Ebenen erreichen läßt (z.B. hinsichtlich der medikamtentösen Therapie der Krankengymnastik des Gelenkschutzes etc.). Das heutige Verständnis von Patientenschulung zielt auf eine Zunahme der Selbstkompetenz des Patienten und ein kompetentes Selbstmanagement im Umgang mit seiner Erkrankung. Dies führt zu einer neuen Qualität in der Kommunikation und Interaktion von Patient und Arzt bei der der Patient die Ziele der Behandlung gemeinsam mit dem Arzt definiert und im therapeutischen Prozeß verantwortlich mitgestaltet. le
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