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December 2024

Toxoplasmose Teil 1: Risikofaktoren und Nachweis

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 38/ 1999; S. 44/ 614 - 46/ 616; (141 Jg.). 1999;

Abstract: Prof. Dr. med. vet. Janitschke K.; Berlin Toxoplasmen sind Protozoen die beim Menschen und bei warmblütigen Tieren weltweit vorkommen und vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Besondere Bedeutung besitzt die Infektion bei Schwangeren da bei einer Erstinfektion der Erreger auf das ungeborene Kind übergehen und es schwer schädigen kann. Gefährlich sind die Parasiten auch für Patienten mit Immunsuppression (u. a. Transplantation AIDS) da latente Infektionen reaktiviert werden und zu tödlichem Ausgang führen können. Die Infektion erfolgt zumeist oral durch Aufnahme von Toxoplasma-Zysten die im rohen Fleisch enthalten sein können oder durch Toxoplasma-Oozysten die im Erdboden vorkommen und durch kontaminierte Nahrungsmittel übertragen werden. Der Erreger besiedelt vor allem das retikuloendotheliale System und kann zu klinischen Erscheinungen (Toxoplasmose) oder klinisch stummen Verlauf (Toxoplasma-Infektion) führen. Nach der Phase der frischen Infektion zieht sich der Parasit in das Zystenstadium zurück. Die Zysten sitzen vor allem in der Herz- und Skelettmuskulatur sowie im Gehirn und sind dort vermutlich so lange lebensfähig bis der Wirt stirbt. Sie bewirken eine Immunität. Die Bevölkerung in Deutschland ist in hohem Maße mit den Parasiten infiziert beispielsweise weisen 34 bis 54% aller Schwangeren eine latente Infektion auf. In Deutschland kommt es jährlich insgesamt zu etwa 1500 Neuinfektionen (pränatal geschädigte Kinder durch die Erstinfektion der Schwangeren Infektionen bei Kindern und Erwachsenen bis zum 3. Lebensjahrzehnt). Da sowohl die klinischen Verläufe als auch die latenten Infektionen von gesundheitlicher Bedeutung sein können gibt es eine breite Indikationsstellung zur Untersuchung auf Toxoplasmen. Indikationen zur Untersuchung auf Toxoplasmen - Lymphadenopathie besonders im Hals- und Nackenbereich - Retinochorioiditis - Lymphozytopenie besonders bei Morbus Hodgkin Kollagenkrankheiten Miliartuberkulose - Leukämien - Kollagenkrankheiten (z. B. Lupus erythematodes disseminatus) - Autoimmunhämolyse Immunthrombozytopenie - Fieber insbesondere Enzephalitis bei Immunsuppression nach Knochenmarktransplantation - Enzephalitis mit breiter Organbeteiligung bei Immunsuppression von AIDS-Patienten - Untersuchungen auf Erstinfektionen in der Schwangerschaft - Untersuchung auf pränatale Infektionen ... ab


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