Die Neuorientierung der Kardiologischen Rehabilitation

Journal/Book: Mönch. med. Wschr. 141 (1999) Nr. 14; S. 181/ 33 - 36/ 184. 1999;

Abstract: Prof. Dr. med. Held K.; Koblenz. Die Konsequenzen der jüngsten Spargesetzgebung für den Umbau des deutschen Gesundheitswesens zeichnen sich an der Schwelle des neuen Jahrtausends und der bevorstehenden Europäisierung erst konturenhaft ab stellen aber alle Bereiche des Versorgungssystems vor neue Anforderungen. Inhaltliche Standortbestimmung Untersuchungen an Bypass-operierten Patienten und nach Herzinfarkt konnten den Nutzen von Rehabilitationsmaßnahmen sowohl kurzfristig als auch über einen längeren Beobachtungszeitraum zeigen. Mit diesem Satz beginnt die Diskussion einer Arbeit [8] die aus mehreren Gründen ziemlich singulär ist: - sie stammt aus einer akutkardiologischen Klinik; - sie verbindet High-tech-Kardiologie (die transmyokardiale Laserrevaskularisation) mit der Rehabilitation; - und sie stützt ihre Aussage auf 12 Literaturstellen - aus dem anglo-amerikanischen Schrifttum! Letzteres offenbart ein doppeltes Defizit: _ den Mangel der Rehabilitationskardiologie ihre jahrzehntelange und ständig verbesserte Leistung so zu evaluieren und so in die scientific community zu bringen daß sie auch wahrgenommen wird. Zwar fehlt es an Veröffentlichungen wahrlich nicht jedoch haftet ihnen der Makel wenn man es denn so bewerten will an daß es sich vorwiegend um Untersuchungen an kleinen Kollektiven handelt. Spät - zu spät? - begegnet die DGPR diesem Einwand durch ihre multizentrische Studie deren Resultate zur Zeit ausgewertet werden. Wir werden dann Ergebnisse der umfassenden Anschlußheilbehandlung in ihren vier elementaren Komponenten - dem somatischen psychosozialen dem sozialmedizinischen und dem wohl wichtigsten dem edukativen Bereich also der Sekundärprävention - anhand von etwa 3000 Fällen vorlegen können. Der Rehabilitationsmediziner ist der Spezialist für die chronische Erkrankung. _ Andererseits offenbart dies auch den Mangel vieler deutscher Autoren diese Ergebnisse der Rehabilitationskardiologie wahrzunehmen d. h. zu lesen sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen - und sie dann auch zu zitieren! Daran werden auch die Versäumnisse die Rehabilitation in die Lehre (Aus- Fort- und Weiterbildung) zu integrieren symptomatisch erkennbar. Wie kostspielig sich solche Versäumnisse auswirken können zeigen die Mängel im Versorgungssystem die jetzt den Aufbau einer "intensivierten Nachsorge" erfordern. Nach dieser vornehmlich selbstkritischen Anmerkung sei nochmals zu der eingangs zitierten Arbeit zurückgekehrt die besonders bemerkenswert ja singulär wirkt weil sie zwei Elemente des Gesundheitswesens oder besser des Versorgungssystems in einer Synthese - heute auch gerne Vernetzung genannt - zusammenführt die bisher überwiegend ein tiefer Graben zu trennen schien: die Akut- und die Rehabilitationskardiologie. ... ab

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