Warzen : Keine Therapie hält den Spontanverlauf auf! |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 41/ 1999; S. 46/ 686; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Dr. med. Heidelberger Annette; München Keine Therapie hält die Spontanheilung auf! - Dies die richtungweisende Bemerkung mit der J. Keusch aus Lübeck seinen Vortrag über Verrucae vulgares im Kindesalter überschrieb. Tröstlich zu wissen denn bekanntlich verhalten sich die kosmetisch oft sehr störenden Hautveränderungen häufig ausgesprochen widerspenstig gegenüber allen erdenklichen Maßnahmen. In Anbetracht des benignen Charakters dieser HPV-Infektion ist sicherlich Zurückhaltung mit invasiven Methoden angezeigt. Hier der Rat des Experten wie man am besten mit Warzen umgeht. Unter den zahlreichen existierenden Therapiemöglichkeiten - Abwarten Keratolyse Kürettage Elektrokaustik Chemokaustik Kryotherapie CO2-Laser - hat sich bei dem niedergelassenen Kollegen folgendes Vorgehen bewährt: 1. Beratung der Eltern (ggf. mit einer Mappe mit Bildern und Therapiemöglichkeiten) da gerade in der Praxis obstruse Vorstellungen z. B. über Ansteckungsmöglichkeiten bestehen. 2. Abwarten ohne Therapie (insbesondere bei solitären Warzen). 3. Keratolyse (vor allem mit aufzutragenden Lacken) und durch die Eltern täglich durchzuführende mechanische Abtragung (Bimsstein). 4. Ärztliche Kontrolle nach vier bis sechs Wochen mit ggf. Ablösen der Fibrinbeläge sowie im Zweifelsfalle auflichtmikroskopische Abklärung des Restbefundes (DD: beginnende Reepithelisierung/Verruca-Reste). Ggf. Kürettage mit dem scharfen Löffel. 5. Mitbehandlung einer Hyperhidrose (z. B. Aluminiumhydroxid-Gele) vor allem bei Warzenbefall an den Füßen. Plane juvenile Warzen Bei den planen juvenilen Warzen sind der topische Einsatz von Tretinoin-haltigen Externa vor allem in flüssiger Form (z. B. Aknemycin plus(r)) sowie Kürettage (nach vorhergehender Lokalanästhesie z. B. Emla(r) Creme) die Therapie der ersten Wahl. Chemokaustische Therapie Kryotherapie CO2-Laser und alpha-Interferon-Therapie sollten zurückhaltend eingesetzt werden. Mollusca contagiosa Bei den Mollusca contagiosa steht die Kürettage (nach vorhergehender Lokalanästhesie mit Emla(r) Creme) an erster Stelle. Als praktisches Vorgehen hat es sich bewährt die Folie oder Klebestreifen mit der die Creme zuvor okklusiv aufgetragen wurde von den Kindern selbst entfernen zu lassen damit sie vor der mechanischen Entfernung die Schmerzlosigkeit selbst wahrnehmen können sowie seitens des Arztes das Beachten einer leichten lokalen Anämisierung als Zeichen der ausreichenden Anästhesierung und richtigen elterlichen Compliance. ... ab
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