Zum Status quo der Johanniskraut-ForschungBeiträge des Symposiums»Phytopharmaka 2000«, Bonn, Nov. 1998 *Johanniskrautextrakt: Effekte auf GABA- und glutamaterge Rezeptorsysteme |
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,Abstract: Eine In-vitro-Studie zeigte kürzlich, daß Johanniskrautextrakt die Wiederaufnahme der Transmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin hemmt. Ergebnisse aus weiteren Studien deuten darauf hin, daß Hypericum-Extrakte in vitro einen starken Einfluß auf GABA-Rezeptoren besitzen und daß die Leitsubstanz Hypericin einen Einfluß auf den NMDA-Rezeptor und auf Sigma-Rezeptoren hat. Folglich untersuchten wir, ob der standardisierte Johanniskrautextrakt LI 160 und bestimmte Inhattsstoffe einen Effekt auf die GABAergen und glutomatergen Rezeptor- und Aufnahmesysteme ausüben. Wir verwendeten Radioligand-Rezeptor-Bindungsstudien und synaptosomale Aufnahmesysteme. Der Extrakt hatte einen bedeutenden Hemmeffekt auf die beiden Aufnahmesysteme von GABA und L-Glutamat, welcher dem Hyperforin zugerechnet werden konnte. Anschließende kinetische Untersuchungen zeigten einen nichtkompetiven Hemmmechanismus. Hyperforin stellt somit eine einzigartige antidepressive wirksame Substanz dar, denn bis heute ist kein Antidepressivum mit einem derart starken Hemmeffekt auf die synaptosomale Aufnahme der Aminosäuretransmitter bekannt. Der nichtkompetetive Hemmechanismus läßt einen neuartigen Angriffspunkt vermuten.
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