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November 2024

Die Münchwiesstudie: Rehabilitation psychosomatischer Grunderkrankungen mit sekundärem Suchtmittelabusus

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 486-487 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Psychosomatische Fachklinik Münchwies Neunkirchen In der Klinik wurde ein spezielles indikatives Gruppentherapieprogramm entwickelt dessen Grundlage das Streßmodell von Lazarus & Folkman ist. Alkohol- und Medikamentenkonsum erscheint auf diesem Hintergrund als Bewältigungsstrategie durch die der Patient sich selbst in kritischen Situationen Hilfe verschafft. Der Gruppenprozeß ist typischerweise bestimmt durch schwierige Interaktionen zwischen den Gruppenteilnehmern untereinander. Allerdings ist auch die Beziehung zum Gruppentherapeuten in besonderer Weise geprägt. Das Programm wurde in einer zweijährigen Studie evaluiert und durch die Einjahreskatamnese weiter überprüft. Die Ergebnisqualität der stationären Maßnahme wurde durch Fragebögen und Interviews - die Prozeßqualität der Behandlung durch Beobachtungsdaten und Selbstbeurteilungen der Patienten während der Durchführung des indikativen Programms kontrolliert. Zur Beurteilung des Behandlungserfolgs wurden die Ergebnisse von vier verschiedenen Fragebögen herangezogen nämlich der Allgemeinen Depressionsskala nach Hautzinger des Gießener Beschwerdebogens zur Erfassung von körperlichen Beschwerden außerdem ein Fragebogen zum subjektiven Suchtmittelmißbrauchsverständnis und ein Fragebogen zur Erfassung des Problembewußtseins hinsichtlich des Suchtmittelkonsums. Als "erfolgreich" wurde eine Behandlung dann definiert wenn ein Patient gemessen an den Fragebogenergebnissen in mindestens drei Problembereichen die durch die Fragebogen untersucht wurden einen Behandlungserfolg erzielen konnte. Als "weniger erfolgreich" wurde die Behandlung der Patienten dann beurteilt wenn diese nur in zwei oder einem Fragebogen bzw. den durch sie abgebildeten Problembereichen eine günstige Entwicklung erreichen konnten. Als Kriterium für die Entscheidung ob ein Erfolg erzielt wurde oder nicht wurde eine bestimmte Zielmarke festgelegt. Diese entsprach den Mittelwerten der Eichstichproben bzw. der Normalbevölkerung. In den suchtmittelbezogenen Fragebögen für die keine Meßwerte der Normalpopulation vorlagen wurde ein Meßwert bestimmt der als Index für eine maximal günstige Entwicklung gelten konnte. Zum Entlassungszeitpunkt erreichten 57% der 91 Patienten das Kriterium "erfolgreich" d.h. sie erlangten in mindestens drei der vier Problembereiche Depressivität körperlicher Beschwerdedruck subjektives Mißbrauchsverständnis und Problembewußtsein hinsichtlich des Suchtmittelabusus die festgelegte Erfolgsmarke. 43% der Patienten wurden bei Behandlungsende als "weniger erfolgreich" eingeschätzt d.h. sie erreichten in zwei oder mehreren Problembereichen nicht die Werte der Normalpopulation bzw. den Wert der maximal günstigen Entwicklung. Setzt man die Testergebnisse nach Beendigung der stationären Behandlung in Beziehung zu den Katamneseergebnissen nach einem Jahr - wobei als Erfolgskriterium bei der Katamnese das über ein Jahr andauernde Einstellen des Suchtmittelabusus galt - so ergibt sich daß die Kurz- und Langzeiteffekte der Behandlung in 68% der Fälle einander entsprechen. 20 Patienten gelingt darüber hinaus poststationär das Einstellen des Suchtmittelabusus obwohl das - allerdings auch hoch angesetzte - Erfolgskriterium bei Klinikentlassung nach den Testergebnissen von ihnen nicht erreicht wurde. ... ___MH


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