Rehabilitation Laryngektomierter - Effektive Planung Einleitung Durchführung und Nachbetreuung |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 422-423 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: 1HNO-Abteilung Fachklinik für onkologische Rehabilitation Parksanatorium Aulendorf 2AHB-Gruppe LVA Württemberg 3Vorsitzender Kehlkopflosenverband Baden-Württemberg Realisation eines gemeinsamen Modells unter Mitarbeit von HNO-Kliniken dem Bundesverband der Kehlkopflosen AHB-Gruppe LVA Württemberg und HNO-Abteilung Fachklinik für onkologische Rehabilitation Parksanatorium Aulendorf. Die Rehabilitation Laryngektomierter ist eine interdisziplinäre und zeitaufwendige Aufgabe. Sie gelingt nur effektiv wenn alle an der Therapie beteiligten Institutionen optimal vernetzt sind. In 3 Jahren Zusammenarbeit hat sich das vorgestellte Modell hervorragend bewährt. In der HNO-Klinik erfolgen Diagnostik praeoperatives Staging und Therapieentscheid zur Laryngektomie. In dieser ersten Phase werden HNO-ärztlicherseits die Folgen einer derartigen eingreifenden Therapie dem Patienten dargestellt. Wissenschaftliches Gedankengut und praktisches Empfinden des Patienten klaffen weit auseinander. Deshalb ist es erforderlich daß die Betreuung durch die Rehabilitationshelfer des Bundesverbandes der Kehlkopflosen sofort einsetzt. Noch vor der OP werden dem Patienten einerseits die umfangreichen Folgen der Therapie bewußt andererseits auch welche Chancen nach der OP vorhanden sind. Der Patient bekommt so durch den speziell ausgebildeten Rehabilitionshelfer das Leben nach der Therapie des Larynx-Carcinoms quasi demonstriert. Die Behandlung des Larynx-Carcinoms erfolgt in diesem Fall durch eine totale Laryngektomie ggf. stimmrehabilitative Maßnahmen selektive Myotomie und Neck dissection. In dieser HNO-ärztlich stationären Phase erfolgt eine Betreuung durch den Rehabilitationshelfer. Die stationäre Maßnahme endet nach ca. 3 Wochen: Der Sozialdienst der HNO-Klinik übernimmt die Antragstellung zur stationären Rehabilitation. Nach einem häuslichen Zwischenaufenthalt erfolgt die Radiatio oder kombinierte Radio-Chemotherapie mit individueller Dauer entweder ambulant oder kombiniert ambulant/stationär. Während dieser Maßnahme treten ausgeprägte Reaktionen im gesamten Haut- und Schleimhautbereich der bestrahlten Region auf. Diese akut unter der Radiatio auftretenden Folgen werden von einem zweiten Beschwerdekomplex überlagert. Dieser Beschwerdekomplex entfaltet sich in vollster Form zwischen 6 bis 8 Wochen nach Bestrahlung. Bei bereits bestehender operativ bedingter Lymphabflußstörung (nach Neck dissection) kommt es durch die Radiatio noch zur Verstärkung des Lymphoedems. Im gesamten Kopf Halsbereich entsteht ein quälendes schmerzhaftes und auch funktionell bedeutsames Kopf Halslymphoedem. ... ___MH
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