A. Riederer zur Therapie verschiedener Formen der Rhinitis Alt und Neu kombinieren |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 15 S. 27. 1998;
Abstract: Dr. med. A. Biederer Klinik und Poliklinik für Hals- Nasen- und Ohrenkranke der Universität Klinikum Innenstadt München. Zu den Hauptsymptomen der verschiedenen Rhinitiden zählen die Nasenatmungsbehinderung ausgelöst durch eine Gefäßerweiterung im nasalen Schwellgewebe sowie die Rhinorrhoe bedingt durch eine erhöhte Drüsensekretion und eine vermehrte Plasmaexsudation. Bei diesen beiden Vorgängen kommt dem Gefäßsystem der Nasenschleimhaut eine zentrale Rolle zu. Aufgrund aktueller morphologischer und physiologischer Untersuchungen konnte gezeigt werden wie komplex die Kontrollmechanismen des Gefäßtonus des nasalen Schwellgewebes sind. Die Steuerung des Tonus erfolgt zum einen über Neurotransmitter (Noradrenalin Acetylcholin Neuropeptide Stickoxid - NO Angiotensin II) aus den vegetativen und sensomotorischen Gefäßnerven und zum anderen über Botenstoffe (Stickoxid . Endothelin Angiotensin II) aus dem Endothel deren Synthese durch physikalische oder chemische Veränderungen des Gefäßinhaltes beeinflußt wird. An den pathophysiologischen Vorgängen der unterschiedlichen Rhinitis-Formen (mikrobiell allergisch vasomotorisch) sind nicht nur ein Transmitter oder Mediator sondern in der Regel zahlreiche Substanzen wie Histamin Bradykinin Leukotriene Prostaglandine Neuropeptide wie "calcitonin-gene-related Peptide (CGRP Hauptmediator der sensomotorischen Gefäßerweiterung) und Tachykinine wie die Substanz P (SP) beteiligt. Diese Botenstoffe verursachen zumeist eine Gefäßerweiterung welche entweder direkt an der Gefäßmuskulatur oder indirekt über die Reizung der sensomotorischen Nervenfasern oder der Endothelzellen welche ihrerseits dann vasodilatatorische Transmitter freisetzen erfolgt. Abhängig von der Botenstoffart und -menge sowie von der Rezeptorenverteilung bzw. -menge an den Gefäßen laufen dann verschiedene und unterschiedlich stark ausgeprägte Pathomechanismen ab. Aufgrund dieser Tatsachen wird verständlich daß Behandlungsformen die nur einen Mediatorenstoffwechsel bzw. -rezeptor (-Sympathomimetika H2-Antihistaminika) aktivieren oder blockieren lediglich die Symptomatik der Rhinitisform mildern. Ein gutes Beispiel hierfür stellen die lokal verabreichten -Sympathomimetika (Xylometazolin Oxymetazolin Tetryzolin Naphazolin) dar. Sie sind aufgrund ihrer gefäßverengenden abschwellenden Wirkung die am meisten verwendeten Rhinologika. Als Nebenwirkung tritt jedoch in vielen Fällen schon Altbewährte Hausmittel sollten immer noch ihren festen Platz haben. nach einigen Anwendungen eine Tachyphylaxie (verstärktes Anschwellen der Nasenschleimhaut bedingt durch ein interstitielles Ödem) auf. Sinnvoller erscheinen deshalb Medikationen welche die Wirkung mehrerer Entzündungsmediatoren stören. ... ___MH
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