Entwicklung und Vorhersage des Arbeitsausfalls in den ersten 2 - 3 Jahren der chronischen Polyarthritis |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 19 (V 78). 1998;
Abstract: Abteilung Rheumatologie Medizinische Hochschule Hannover Ziele: Zur Einschätzung der gesundheitsökonomischen Folgen der frühen chronischen Polyarthritis (cP) fehlen bisher umfassende Daten über die Entwicklung und Vorhersage sämtlicher cP-bedingter Arbeitsausfallstage (AAT). Sie sollten in einer prospektiven Studie erhoben werden. Methoden: 133 zu Krankheitsbeginn (T0) erwerbstätige Patienten erfüllten bei der ambulanten Erstuntersuchung (T1) die ACR-Kriterien von 1987 der cP [63 % Frauen mittleres Alter 47 Jahre Krankheitsdauer (12 Monate (im Mittel 7 Monate)] und nahmen nach 12 Monaten (T2) und nach 24 Monaten (T3) an Nachuntersuchungen teil. Die mittleren kumulativen AAT pro Personenjahr ±SE für cP-bedingte Arbeitsunfähigkeit EU oder Aufgabe der Erwerbstätigkeit ohne EU-Berentung wurden in den Intervallen T0 - T2 T2 - T3 und T0 - T3 ermittelt. Als Zielgröße für die Identifizierung von Vorhersageparametern wurde die erste Terzile von 21 AAT pro Personenjahr im Intervall T0 - T3 gewählt (AAT> 21). Als mögliche Vorhersageparameter wurden soziodemografische somatische psychologische und tätigkeitsbeschreibende Variablen von T1 in logistischen Regressionsanalysen untersucht. Ergebnisse: Für T0 - T3 wurden 126±12 AAT pro Personenjahr ermittelt. Vom Intervall T0 - T2 bis zum Zeitraum T2 - T3 ergibt sich eine Reduktion von 135±11 auf 106(13 AAT pro Personenjahr. Das ist dadurch bedingt daß die Verminderung der AAT durch Arbeitsunfähigkeit bis T3 stärker ausgeprägt ist als die Zunahme der AAT durch Aufgabe der Erwerbstätigkeit. Parameter mit Bezug zur Erwerbstätigkeit vor allem geringe Arbeitszufriedenheit sind die wichtigsten Prädiktoren für AAT> 21. Schlußfolgerungen: Bereits im Frühstadium der cP ist ein erheblicher Arbeitsausfall festzustellen. Eine leichte Verminderung wird vom Intervall T0 - T2 bis zum Zeitraum T2 - T3 beobachtet. Zur Verminderung von Arbeitsausfall sollten Strategien zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und berufsfördernde Maßnahmen stärker betont werden. le
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