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November 2024

Die Bedeutung der Selbsthilfe in der AIDS-Hilfe

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 49 S. 104/707-710/107. 1998;

Abstract: Dipl.-Psych. K. Lemmen U. Meurer Deutsche AIDS-Hilfe e. V. Berlin. Der folgende Beitrag zeichnet einen Weg noch der in der Selbsthilfe der von HIV und AIDS hauptsächlich bedrohten Gruppen begann und zur Positiven-Selbsthilfe heutiger Prägung führte. Ein Markstein auf diesem Weg: die Einführung des HIV-Antikörpertests ab 1984 die die Unterscheidung (Diskriminierung im neutralen Wortsinne) in Betroffene und Nichtbetroffene erst ermöglichte. Im Spannungsfeld zwischen der Angst vor der tatsächlichen gesellschaftlichen Diskriminierung mit deren Folgen und der Gefahr der Klientelisierung durch die immer mehr fachprofessionell geprägten AIDS-Helferinnen galt es die Selbstorganisotion der Menschen mit HIV und AIDS aufzubauen - mit dem vorrangigen Ziel deren Selbstbestimmung zu fördern. In einem konfliktreichen Auseinandersetzungsprozeß mit inner- und außerhalb von AIDS-Hilfe gelang es den Menschen mit HIV schließlich sich vom Objekt zum Subjekt des AIDS-Geschehens zu emanzipieren zu selbstbestimmt Handelnden zu werden die ihre Ansprüche und Bedürfnisse selbstbewußt vor- und einbringen. Als nachfragende "Kunden" als hauptamtliche Kolleginnen als ehrenamtliche Vorstünde prägen sie heute maßgeblich die AIDS-Hilfe-Arbeit. Die neuen Behandlungsmöglichkeiten der HIV-Infektion haben dabei die Inhalte der Positiven-Selbsthilfe und der AIDS-HiIfe im ganzen sowie die Motive der Engagierten modifiziert. Die Medizinisierung der Selbsthilfe und AIDS-Hilfe - so viel steht bereits fest - griffe indes zu kurz; sie ist folglich ausgeblieben. Die Vorläufer der Selbsthilfe im Bereich Gesundheit wie sie sich in den AIDS-Hilfen in den 80er Jahren herausbildete reichen bis in die zweite Hälfte der 70er Jahre zurück als sich die Hepatitis B als erste ernste gesundheitliche Bedrohung schwulen Lebens sehr stark ausbreitete. Dies geschah zu einer Zeit in der schwule Männer in der Folge der Liberalisierung des § 175 im Jahr 1969 gerade begonnen hatten sich der neu gewonnenen sozialen und sexuellen Freiheiten zu erfreuen. Zu jener Zeit gab es erste Initiativen schwuler Männer und engagierter Mediziner die Strategien entwickelten um in schwulen Lebenszusammenhängen die Bereitschaft zur Impfung mit dem neu entwickelten Serum gegen Hepatitis B zu fördern. Die Anfänge schwuler Gesundheitsselbsthilfe lagen also vor Beginn der Bedrohung durch HIV und AIDS. Das erste schwule Gesundheitsbuch Sumpffieber wurde schon Ende der 70er Jahre im Rosa-Winkel-Verlag von einer schwulen Ärztegruppe herausgegeben und widmete sich neben der Hepatitis vor allem dem Schutz vor Geschlechtskrankheiten. ... ___MH


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