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December 2024

Etappenheilverfahren als neues Modell zur Rehabilitation von Diabetikern mit intensivierter konventioneller Insulintherapie

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 258-259 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Rehabilitationsklinik Kandertal der LVA Baden Malsburg-Marzell Bei der Schulung von Diabetikern die der Arbeiterrentenversicherung angehören und einer Rehabilitation bedürfen ist deren überwiegend handwerklich-industrielle Berufstätigkeit und häufige Schichtarbeit besonders zu berücksichtigen. Um eine optimale Anpassung der Diabetestherapie an die speziellen Arbeitsbedingungen zu erreichen wurde ein in drei Abschnitte gegliedertes Diabetesschulungsprogramm (sog. Etappenheilverfahren) konzipiert. Allen Diabetikern mit der Indikation zu einer flexiblen Insulintherapie auf der Basis regelmäßiger Blutzuckerselbstkontrollen wurde zur Optimierung der Primärprävention diabetischer Organschäden ein Etappenheilverfahren angeboten. Die Patienten erhielten zunächst eine 2 Wochen dauernde Basisschulung im Rahmen eines 3- bis 4-wöchigen stationären Aufenthaltes. Sie wurden anschließend zweimal für jeweils eine Woche nochmals zu stationären Nachschulungen aufgenommen die im Abstand von 6 und 12 Monaten nach der Basisschulung stattfanden. Ausgenommen vom Etappenheilverfahren wurden Insulin-behandelte Diabetiker mit bereits fortgeschrittenen Organkomplikationen Patienten mit schwerwiegenden Begleitkrankheiten einschließlich nicht beherrschter Alkoholkrankheit sowie Versicherte mit bereits eingetretener Erwerbsunfähigkeit. Ab Anfang 1994 wurden insgesamt 115 Patienten in das Etappenheilverfahren einbezogen von denen inzwischen 76 die 1. Nachschulung und 56 die 1. und 2. Nachschulung absolviert haben. Von 27 Teilnehmern mit vollständig durchlaufenem Etappenheilverfahren liegt eine komplette statistisch analysierte Datenauswertung vor. Die Datenerhebung erfolgte zu Beginn (T1) und teilweise am Ende (T2) des Grundheilverfahrens sowie bei der 1. Nachschulung (T3) und bei der 2. Nachschulung (T4). Von den 27 komplett ausgewerteten Patienten waren 23 männlichen und 4 weiblichen Geschlechts. In 23 Fällen handelte es sich um einen Typ-I-Diabetes in 2 Fällen um einen Typ-II-Diabetes und in jeweils I Fall um einen Diabetes Typ MODY (Typ-II-Diabetes mit Beginn vor dem 25. Lebensjahr) und einen pankreopriven Diabetes. Das Alter lag zwischen 22 und 54 Jahren mit einem Durchschnitt bei 37 Jahren. Die mittlere Diabetesdauer betrug 12 Jahre. Der HbA1C-Wert (Norm 4 3-6 1%) als wichtigster Meßwert zur Beurteilung der langfristigen Stoffwechseleinstellung bei Diabetes verbesserte sich ausgehend von einem Mittelwert ± Standardabweichung von 9 1 ± 1 3% auf 8 0 ± 1 1% vom Beginn bis zum Ende des Grundheilverfahrens und lag bei der ersten Nachschulung bei 7 2 ± 1 4% und bei der zweiten Nachschulung bei 7 3 ± 1 0%. Die Zahl der wöchentlichen Blutzuckerselbstmessungen steigerte sich von einem Durchschnitt von zunächst 20 0 ± 10 7 vor der ersten Schulung auf 28 2 ± 5 5 im ersten Halbjahr danach und auf 28 1 ± 6 1 im zweiten Halbjahr danach. Der Anteil richtig angegebener Antworten eines Wissenstestes stieg von durchschnittlich 64 2 ± 13 7% auf 79 3 ± 9 8% vor und direkt nach der ersten Schulung und erreichte 79 8 ± 7 9% bei der ersten und 76 6 ± 9 3% bei der zweiten Nachschulung. Die Zahl hypoglykämischer Notfälle nahm trotz besserer Blutzuckereinstellung über den einjährigen Beobachtungszeitraum nicht zu. Die mit standardisiertem Fragebogen erfaßte Zufriedenheit mit der Diabetestherapie war nach dem Grundheilverfahren erheblich größer als zuvor. ... ___MH


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