Heilbäder und Kurorte stehen trotz wirtschaftlicher Krise auf der richtigen Seite des Fortschritts |
Journal/Book: H u K 50 11/98 283-286. 1998;
Abstract: Ansprache von Dr. med. Christoph Kirschner Präsident des Deutschen Bäderverbandes in der Eröffnungs- und Festveranstaltung des 94. Deutschen Bädertages in Bad Elster am 12. Oktober 1998 Festveranstaltungen sind feierliche Einschnitte für Besinnung und Hochge- fühle im raschen Strom der Zeit. Das Jubiläum "150 Jahre Bad Elster" feiern wir natürlich auch heute anerkennend mit. Aber in einer wirtschaftlichen Krise des Heilbäderwesens in Deutschland bleiben bei uns die Hochgefühle aus. Sorgen überwiegen gegenüber existentieller Zuversicht. Gäste- und Übernachtungszahlen und die Kurmittelumsätze schlittern ohne wesentliche Aufwärtstendenzen auf der Talsohle der Nachfrage dahin. Über Zahlen und detaillierte Fakten werden wir in der Hauptversammlung sprechen. Wieder stehen die Heilbäder und Kurorte wie auch schon häufig in der Vergangenheit in einer geschichtlichen Situation des Umbruches und der Neuorientierung. In der traditionellen aber immer wieder neu zu vollziehenden Anpassung an Medizin und Gesellschaft in unserer Zeit müssen die Heilbäder und Kurort ihre gesellschaftliche Funktion heute wieder einmal zeitgemäß definieren. Die Struktur der Kur des Bürgertums des vergangenen Jahrhunderts ist lange dahin. Opas Kur ist tot aber es leben Prävention und Rehabilitation in Heilbädern und Kurorten in einem auch international anerkannten und geschätzten modernen Gewande. Heilbäder und Kurorte bieten gesunde Alternative Einseitige Lebens- und Arbeitsverhältnisse Disstreß Bewegungsmangel Fehl- und Überernährung in unserer technischen Zivilisation rufen nach einer gesunden Alternative. Die bieten komplementär zu den Lebensverhältnissen die Heilbäder und Kurorte in Deutschland auf hohem Niveau der Angebote. In den letzten 30 bis 40 Jahren trieben sie die Heilbäder innovativ pionierhaft eine innere Strukturreform der Medizin voran hin zu einer stärkeren Entwicklung besonderer Methoden in der Therapie chronischer Krankheiten und hin zu mehr Prävention und Rehabilitation auch im übergreifenden Paradigmenwandel der Medizin von einer vorwiegend naturwissenschaftlich zu einer stärker anthropologisch und ganzheitlich ausgerichteten Medizin. Es gibt auch nach dem Leistungsrecht der Sozialversicherung heute nicht mehr "die Kur" wie in der Hochzeit des Bürgertums sondern ein weiter entwickeltes differenziertes gegliedertes Kursystem im Aufgabenfeld der Prävention als auch der Rehabilitation im ambulanten und stationären Bereich. ... schö
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