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December 2024

Kurz- und längerfristige Effekte eines Raucherentwöhnungskurses im Rahmen stationärer psychosomatischer Heilverfahren

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 452-454 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: 1Abt. Qualitätssicherung/Evaluation Karlsruher-Sanatorium-AG Karlsruhe 2Psychosomatische Klinik Schömberg Schömberg/Calw Eine reflektierte Einbeziehung verhaltenstherapeutischer Programmelemente wird zunehmend auch in psychodynamisch orientierten Rehakliniken in Betracht gezogen. Ein Beispiel hierfür stellen Raucherentwöhnungskurse dar die bereits eine längere verhaltenstherapeutische Tradition haben (Zimmer Lindinger Mitschele 1993). In der Psychosomatischen Klinik Schömberg wurde seit 1993 der Versuch unternommen das psychoanalytisch orientierte therapeutische Angebot der Klinik durch problemorientierte Raucherentwöhnungskurse zu erweitern. Der Kurs stand allen Rauchern unter den Patienten offen - auch denjenigen die im Rahmen der Heilbehandlung keine Veränderung ihres Rauchverhaltens anstrebten oder ihren Zigarettenkonsum lediglich reduzieren wollten. Neben der Vermittlung von verhaltensorientierten Techniken und von Informationen über das Rauchen sollte den Kursteilnehmern die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen mit Entwöhnungsversuchen gegeben werden. Die Kurse wurden von Beginn an wissenschaftlich evaluiert (Begleitstudie). Es wurden zu insgesamt drei Meßzeitpunkten Daten erhoben: zu Beginn des Kurses (A) am Ende des Kurses (E) und ein Jahr nach Abschluß des Kurses (K). Das Assessment erfolgte über selbstentwickelte Patientenfragebögen standardisierte psychologische Testverfahren und eine zusätzliche Aktenanalyse. Insgesamt nahmen N = 99 Patienten an der Begleitstudie teil (Frauenanteil: 56 6% Durchschnittsalter: 44 7 Jahre durchschnittliche Behandlungsdauer: 63 1 Tage). N = 91 Patienten wurden bereits katamnestisch befragt. Für N = 65 Patienten liegen derzeit vollständige Verlaufsdaten über alle 3 Meßzeitpunkte vor. Über die Hälfte aller Befragten (52 6%) rauchten 20 und mehr Zigaretten täglich 58 6% bereits über 20 Jahre. 80 8% hatten mindestens einen Entwöhnungsversuch hinter sich allerdings waren 46 5% der Befragten noch nie über einen längeren Zeitraum abstinent. Beim Vergleich der Meßzeitpunkte A E und K (Datengrundlage: N = 65 Patienten mit vollständig vorliegenden Verlaufsdaten) ergaben sich folgende Effekte: 32 3% der im Verlauf betrachteten Patienten hatten am Ende des Kurses das Rauchen aufgegeben weitere 47 7% reduzierten ihren Zigarettenkonsum lediglich 20% gaben an unverändert weiter zu rauchen. Ein Jahr nach Kursende waren 20% Nichtraucher 35 4% hatten ihren Zigarettenkonsum reduziert während 44 6% im Vergleich zum Ausgangszustand unverändert weiter rauchten. Bei einer Gegenüberstellung der drei Meßzeitpunkte Kursbeginn Kursende und Katamnese ergaben sich moderate jedoch hochsignifikante Reduktionseffekte hinsichtlich des Raucherstatus und der Anzahl der gerauchten Zigaretten. Die Maßnahme wurde von den befragten Kursteilnehmern bei Kursende überwiegend positiv bewertet: Die behandelten Themen im Kurs wurden von 83 1% die Kursleiterinnen von 89 3% als hilfreich beurteilt. Die Zahlen sprechen insgesamt für die Nützlichkeit der Maßnahme die allerdings modifiziert werden sollte. ... ___MH


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