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December 2024

Hilft der IRES-Fragebogen soziale Probleme zu erkennen?

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 194-195 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Rheumaklinik Bad Bramstedt Fragestellung Der Verlauf vieler rheumatischer Erkrankungen und die Ergebnisse medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen werden wesentlich mitbestimmt durch die soziale Lage und die wahrgenommenen sozialen Perspektiven der Betroffenen. Eine Schwierigkeit besteht für den Arzt darin frühzeitig die gefährdeten Patienten zu erkennen. Die Frage ist ob hier der Einsatz des IRES hilfreich sein kann? Der IRES-Fragebogen ist ein von N. Gerdes und W. H. Jäckel entwickeltes Assessmentinstrument für Rehabilitation. Mit dem IRES soll die Selbsteinschätzung des Patienten zu seiner derzeitigen Gesamtsituation (Krankheiten; funktioneller psychologischer und sozialer Bereich) neben den ärztlich erhobenen medizinischen Daten Eingang in den Rehabilitationsprozeß finden und Teil der rehabilitationsspezifischen Diagnostik werden. Anhand des IRES sollen sowohl die Rehabilitationsbedürftigkeit des einzelnen Patienten als auch abschließend der Rehabilitationserfolg abgebildet werden. Hierbei werden nicht nur medizinische Erfolgskriterien sondern auch Verbesserungen im funktionalen und psycho-sozialen Bereich betrachtet. Der Soziale Dienst ist der Frage nachgegangen ob der Fragebogen unter der Kategorie Soziale Probleme tatsächlich einen Beratungs- oder Handlungsbedarf abbilden kann. Methode In die Untersuchung wurden Daten von 512 konsekutiven Patienten aufgenommen davon 167 Frauen die in der Zeit von Juni bis Dezember 1996 in der neurologischen Abteilung der Rheumaklinik an einem Heilverfahren teilnahmen. Das Durchschnittsalter betrug 48 ± 11 Jahre. Die Patienten litten überwiegend an Rückenschmerzen verschiedener Genese. 33 Patienten hatten bereits einen Rentenantrag gestellt. Bei Aufnahme und Ende der Maßnahme füllten die Patienten den IRES aus wie es der Klinikroutine entspricht. Während des Heilverfahrens wurden auf Anregung des Stationsarztes 168 Patienten vom Sozialen Dienst beraten. Wir untersuchten nachträglich ob sich diese Gruppe tatsächlich in den vorgesehenen Variablen von den 344 nicht beratenen unterschieden und der IRES somit auf einen Interventionsbedarf hinweist oder ob es andere Unterscheidungsmerkmale gibt. Der Vergleich wurde mit t-Tests durchgeführt. Ergebnisse Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in der IRES-Kategorie soziale Probleme. Eine nähere Inspektion der Unterskalen macht den Grund verständlich: Der IRES enthält in diesem Bereich Skalen für Partnerschaft familiäre Sorgen social support und Arbeitslosigkeit. Es handelt sich also mit Ausnahme der Arbeitslosigkeit eher um psychische Probleme mit Mitmenschen als um finanzielle oder berufliche Schwierigkeiten. Wir suchten daher nach anderen Variablen in denen sich die vom Sozialen Dienst beratenen Patienten von den übrigen unterscheiden könnten. Überwiegend geringe wegen der Größe der Stichprobe jedoch hochsignifikante Unterschiede (p < .001) ergaben sich in: Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage in 12 Monaten Behinderung in Beruf und Haushalt Arbeitszufriedenheit Zufriedenheit in finanzieller Hinsicht- Belastung am Arbeitsplatz und berufliche Sorgen siehe Tabelle (o. Tabelle). ... ___MH


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