3-D-Bewegungsanalyse zur Therapieverlaufskontrolle in der stationären Rehabilitation bei WS-Erkrankungen |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 318-320 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Rehberg-Klinik St. Andreasberg Verschiedene nichtinvasive Techniken zur Analyse der WS-Beweglichkeit sind in den letzten Jahren zunehmend bezüglich ihrer Meßgenauigkeit und Reliabilität gesichert worden (vgl. Alund et al. 1990; Gracovetsky et al. 1995; Petersen et al. 1994). Die vorliegende Studie sollte die Eignung der dreidimensionalen Bewegungsanalyse zur Beurteilung des Therapieverlaufes in der stationären Rehabilitation überprüfen. Eingesetzt wurde ein computerisiertes Meßsystem mit aktiven Ultraschallmarkern (Zebris CMS 70 P) (vgl. Schreiber 1994). Dieses System bietet - neben dem Vorteil eines vergleichsweise geringen Hardwareaufwandes - die Möglichkeit eines praktikablen Untersuchungsablaufes. Dieser wird durch Verwendung von zwei standardisiert positionierten Dreifachmarkern und weitgehend automatisierte Datenaufbereitung erreicht. Nach dem Anbringen der Marker haben die Patienten einen einfachen standardisierten Bewegungsablauf in jeder Bewegungsebene auszuführen. Hierdurch wird eine objektive Beurteilung der aktiven Mobilität funktioneller WS-Abschnitte ermöglicht (hier HWS und LWS abhängig von der Markenpositionierung). Zugunsten einer einfachen Durchführbarkeit wurde bewußt auf die Option der Erfassung der segmentalen Beweglichkeit verzichtet. Der Zeitaufwand für eine Messung einschließlich Datenaufbereitung betrug so jeweils nur 15 Minuten (Durchführung durch zwei MTA's). Zur Beurteilung der prinzipiellen Eignung der dreidimensionalen Bewegungsanalyse zur Therapiekontrolle wurden 41 Messungen der aktiven LWS-Beweglichkeit bei Patienten mit LWS-Syndrom verschiedener Ursachen jeweils zum Beginn und Ende eines stationären Heilverfahrens durchgeführt. (Mittlerer Zeitraum zwischen zwei Messungen 16 Tage.) Die Patienten hatten hierbei definierte Bewegungen in drei Ebenen bis zum subjektiv maximal möglichen Bewegungsausmaß auszuführen. Das dokumentierte Bewegungsausmaß der Flexion/Extension Seitneigung und Rotation wurde in gleicher Gewichtung als Maß für die Mobilität der LWS berücksichtigt. Es fand sich eine signifikante Zunahme der aktiven Beweglichkeit der LWS über den Behandlungszeitraum (um im Mittel 19 %) was in der Sagittalebene der nach Schober festgestellten Zunahme der passiven LWS-Beweglichkeit entsprach. Patienten die einen Rentenantrag gestellt hatten wiesen hierbei keine Abweichung bzgl. der Beweglichkeitsverbesserung auf das mittlere Bewegungsausmaß war allerdings gegenüber den übrigen Patienten um 22 % geringer (o. Abb. 1). In analoger Weise zur Messung der aktiven LWS-Beweglichkeit erfolgte bei 28 Patienten eine Messung der aktiven HWS-Beweglichkeit. Als Kriterium der HWS-Mobilität fanden dabei neben Flexion/Extension Seitneigung und Rotation in Neutralposition zusätzlich die Rotation in maximaler Anteflexion und maximaler Retroflexion Berücksichtigung. Im Gegensatz zur Messung der aktiven LWS-Beweglichkeit wurde hier neben der Analyse von Patienten mit HWS-Syndrom verschiedener Ursachen auch eine Analyse von Patienten durchgeführt die klinisch keinerlei pathologische Befunde der HWS und oberen BWS aufwiesen (dies schließt einen regelrechten Muskelstatus ein). ... ___MH
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