Prozeßqualität der medizinischen Rehabilitation bei muskuloskelettalen Krankheiten: Daten aus 36 Rehabilitationskliniken

Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 78 (P 132). 1998;

Abstract: 1Hochrhein-Institut für Rehabilitationsforschung Bad Säckingen; 2Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) Frankfurt; 3Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) Berlin Im Rahmen des Qualitätssicherungsprogramms der Rentenversicherungsträger hatten wir ein Verfahren zur Prüfung der Prozeßqualität entwickelt das auf der Prüfung einer Zufallsstichprobe von anonymisierten Entlassungsberichten aus Rehabilitationskliniken basiert. Die Prozeßqualität wird dabei von Chef- und Oberärzten aus anderen Rehabilitationskliniken an Hand einer Checkliste qualitätsrelevanter Prozeßmerkmale und eines zugehörigen Manuals für deren Beurteilung bewertet ("Peer Review"). Die Gutachter (Peers) wurden vorher nach einem speziellen Curriculum in einem mehrtägigen Seminar geschult um eine hohe Übereinstimmung in der Bewertung zu gewährleisten. 36 Kliniken mit orthopädisch/rheumatologischer Indikation hatten sich zu einer freiwilligen Teilnahme an der ersten Phase des routinemäßigen Einsatzes dieses Verfahrens bereit erklärt. Eine Zufallsstichprobe von 25 Entlassungsberichten aus einem definierten Entlassungszeitraum wurde von den Kliniken anonymisiert und anschließend von den Peers bewertet. Zur Prüfung der Interrater-Reliabilität haben wir außerdem mehrere "Kontrollberichte" von allen Peers beurteilen lassen. Die Übereinstimmung der Gutachter lag in allen bewerteten Bereichen der Prozeßqualität im akzeptablen bis guten Bereich (Finn-Koeffizienten zwischen 0.5 und 0.71). Defizite in der derzeitigen Rehabilitationspraxis fanden wir insbesondere in den Bereichen Anamnese sowie Verlauf und Epikrise. Bei einem Vergleich der 36 Kliniken ("Benchmarking") bzgl. der Qualität des gesamten Rehabilitationsprozesses ergaben sich signifikante Unterschiede zwischen den Einrichtungen. Durch die detaillierte Rückmeldung der Ergebnisse an die beteiligten Kliniken erhalten diese wichtige Informationen über ihre derzeitigen Defizite (Schwachstellenanalyse) und über ihre Gesamtbewertung im Vergleich zu anderen Kliniken. Diese Informationen liefern den Kliniken wichtige Impulse für deren Qualitätszirkel und damit eine relevante Basis für eine zeitnahe Weiterentwicklung ihrer Prozeßqualität. le

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