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December 2024

J. M. Herrmann zum psychosomatischen Ansatz in der Medizin Integrieren statt Aufspalten

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 26 S. 25. 1998;

Abstract: Prof. Dr. med. J. M. Herrmann Rehabilitationsklinik Glotterbad der LVA Württemberg Glottertal. Mit der Psychosomatik ist es - nach Thure von Uexküll - wie mit dem "Fliegenden Holländer: Alle reden von ihm keiner hat ihn gesehen; alle wissen was psychosomatische Medizin ist aber jeder stellt sich etwas anderes darunter vor. Kliniken Ärzte Fachgesellschaften Berufsverbände Krankenkassen Rentenversicherungsträger Apotheken und viele andere die sich im Gesundheitspark tummeln schmücken sich mit Psychosomatik als einem Epitheton ornans. Bücher über "Psychosomatische Medizin" sprießen wie Pilze aus dem Boden Heilpraktiker werben in Zeitungsannoncen mit "Psychosomatik" oder "bio-psycho-sozial" ganzheitlich integriert oder "integrativ". Aber die eigentliche Aufgabe der sich alle Heilkundler bis heute entzogen haben ist die Entwicklung einer allgemeinen Theorie der Humanmedizin. Die Psychosomatische Medizin muß diese Aufgabe lösen und eine allgemeine Theorie der Humanmedizin entwickeln. Grundlagen der bestehenden Theorie liefern die theoretischen Fächer der Medizin insbesondere die Physik und die Biochemie. Die Integration theoretischer Aspekte der Verhaltenswissenschaften (z. B. medizinische Psychologie oder Soziologie) gelingt Ärzten kaum und Medizinstudenten noch weniger. Dies führt dann dazu daß bei Patienten psychosozial bedingte Störungen höchstens per exclusionem als Krankheiten akzeptiert werden um dann aber hinter der psychosomatischen Falltür zu verschwinden obwohl viele Patienten mit zum Beispiel chronisch internistischen Erkrankungen zumindest reaktiv unter erheblichen psychischen Behinderungen und sozialen Einschränkungen leiden. Voraussetzung für eine Theorie der Heilkunde ist die Definition der Grundbegriffe der Medizin um zu einer gemeinsamen Wirklichkeit zu kommen. Voraussetzung für eine gemeinsame Wirklichkeit ist eine gemeinsame Sprache. Mit der gemeinsamen Sprache wird es möglich wissenschaftliche Begriffe zu definieren die Werkzeuge unseres Denkens und Handelns sind. Das ubiquitäre Phänomen Schmerz dokumentiert am ehesten die Defizite der bisherigen o. g. Partialtheorien: Es gibt eine große Anzahl von Schmerz-Patienten von denen viele meist Jahre dauernde Leidenswege bis zur richtigen Diagnosestellung und erst recht bis zur Einleitung einer adäquaten - möglichst interdisziplinären und multimodalen - Therapie hinter sich haben. ... ___MH


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