Prospektive Studie über die Langzeitwirksamkeit stationärer Heilverfahren bei Patienten mit chronischen Cervicobrachialsyndromen |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 310-315 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: 1Institut für Balneologie und Medizinische Klimatologie 2Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation der Medizinischen Hochschule Hannover 3Institut für Rehabilitationsmedizin und Balneologie Bad Wildungen 4Elfenmaar-Klinik Rad Bertrich Einleitung Degenerative und funktionelle Erkrankungen der Bewegungsorgane gehören in den westlichen Industrieländern zu den häufigsten chronischen Erkrankungen und führen zu erheblichen sozialmedizinischen Problemen (Weinstein et al. 1993 Finkbeiner 1996). So machen sie z.B. in der Bundesrepublik Deutschland 31% der Frühberentungen und 46% der Rehabilitationsverfahren aus wobei nach Erhebungen der Rentenversicherungen 60 bis 70% aller Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane die Wirbelsäule betreffen (Finkbeiner 1996). Ein wesentliches Ziel der Rehabilitation von Patienten mit chronischen degenerativen und funktionellen Erkrankungen der Halswirbelsäule ist die Schmerzreduktion (Finkbeiner 1996) wobei vor allem Langzeiteffekte die das Heilverfahren überdauern angestrebt werden. Während eine solche Langzeitwirksamkeit von Heilverfahren für zahlreiche Funktionsparameter und Indikationen bereits nachgewiesen werden konnte (Zielke et al. 1973; Baffer et al. 1980; Breithaupt et al. 1984; Kramer et al. 1990; u.a.) liegt für Halswirbelsäulenerkrankungen zu dieser Frage bisher nur eine Studie mit positivem Ausgang vor (Pratzel et al. 1993). Da in anderen Untersuchungen über die Wirksamkeit stationärer Heilverfahren bei Wirbelsäulenerkrankungen keine Langzeiteffekte nachgewiesen werden konnten (Göttl et al. 1997; u.a.) sind stationäre Heilverfahren bei Wirbelsäulenerkrankungen bis heute umstritten. In der vorliegenden Untersuchung sollte nunmehr die Frage geklärt werden ob sich bei Patienten mit chronischen Cervicobrachialsyndromen Langzeiteffekte stationärer Heilverfahren nachweisen und mit statistischen Methoden sichern lassen. So wurde eine Katamnese der Beschwerdeintensitäten durchgeführt wobei die Beschwerdeintensitäten nach dem Heilverfahren mit denen vor dessen Beginn verglichen wurden. Patienten und Methoden Aus 800 Heilverfahrensanträgen einer orthopädischen Fachklinik (Klinik Elfenmaar Bad Bertrich Chefarzt: Dr. med. V. Hager) wurden 291 Patienten mit der Diagnose "Cervicobrachialsyndrom" ausgewählt. Sie erhielten mit der Einbestellung zum Heilverfahren eine entsprechende Studienaufklärung und einen Fragebogen zur Skalierung ihrer Beschwerden (s.u.). Die endgültige Patientenauswahl wurde bei der Aufnahmeuntersuchung getroffen wobei als Einschlußkriterium ein primäres chronisches Cervicobrachialsyndrom (Krämer 1986; vgl. auch Bauer et al. 1992) und das Vorliegen von aktuellen Röntgenaufnahmen der HWS festgelegt wurde. Patienten mit radikulären Symptomen Tumoren Entzündungen u.ä. sowie solche mit sekundärem Krankheitsgewinn (Rentenantrag Schadensersatzklage nach Schleudertrauma u.a.) wurden ausgeschlossen. Nach diesen Kriterien standen 160 Patienten für die Untersuchung zur Verfügung von denen 11 wegen unvollständiger Fragebogenbeantwortung nicht in die Auswertung einbezogen werden konnten. ... ___MH
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