Outcomevariablen einer Schmerzreduktion während eines vierwöchigen Sportrehabilitationstrainings |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 344-345 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Klinik Mayenbad Bad Waldsee Fragestellung Wie wirken sich die während eines Sportrehabilitationstraings (SPORT) erzielten Veränderungen der Patienten in den Bereichen Schmerzverarbeitung (SV) Leistung (L) Beschwerden Funktionskapazität und Befindlichkeit auf die unterschiedlichen Schmerzen der Patienten aus? Methode Zur Analyse der Fragestellung wurden Pearson-Korrelationen (P-K) und multiple Regressionsanalysen (mRA) berechnet. Trotz den i.d.R. wechselseitigen Beziehungen zwischen SV und L einerseits und Schmerzparametern andererseits wird aufgrund der möglichen therapeutischen Schlußfolgerungen die im strengen Sinne unidirektional angelegte mRA verwendet. Stichprobe Aus der Gesamtstichprobe wurden 300 Frauen mit Osteoporose und randomisiertem Sportprogramm ausgewählt. Ergebnisse Für 7 Schmerzänderungsmaße (Sd) [WS Rückenbeschwerden heute (Rh) LWS Gelenk- und WS-Schmerzen (GeWS) Gelenkschmerzen (Ge) Schmerzen in der Hüfte (SH) Schmerzsummierung über die gesamte Topographie (Top)] wurden relativ niedrige Korrelationen zu den Prädiktorvariablen (PV) also den SV- L- Beschwerde- u. Funktionskapazitätsveränderungen berechnet. Das Ausmaß der Schmerzreduktion war jedoch hochsignifikant (p < 0 001) (siehe Abbildung) (o. Abb.). Über alle 7 Schmerzmaße gemittelt weisen 4 Variablen signifikante durchschnittliche Korrelationen auf; die "subjektiv beurteilte (sb) Veränderung der körperlichen Befindlichkeit" mit .16 die "sb Veränderung der Leistungsfähigkeit" mit .13 die Veränderung der SV-Dimension "mentale Ablenkung" mit .13 sowie die Veränderung der psychovegetativen Beschwerden mit .12. Für die 7 Sd's wurden mRAs berechnet. Für zwei Schmerzmaße im Bereich der Wirbelsäule (WS u. LWS) für Ge und für GEWS erwies sich die Veränderung der SV-Dimension "mentale Ablenkung" als stärkster Prädiktor [Korrelationen: .22 (WS) .20 (LWS) .19 (Ge) .20 (GeWS)]. Die mRA für die Veränderung der Top ergab eine multiple Korrelation von .35. Vier Veränderungsvariablen gingen in die Berechnung ein: die Veränderung der psychovegetativen Beschwerden der körperlichen Befindlichkeit der subjektiv beurteilten Leistungsfähigkeit und der schmerzbezogenen Ängste. Schlußfolgerungen Subjektive Veränderungsmaße zeigten eine stärkere prädiktive Kraft als die rein organischen L-Veränderungen. Im Bereich der SV sind v.a. mentale Ablenkungsstrategien aber auch gegensteuernde Aktivitäten und schmerzbezogene Ängste von Bedeutung. In weiteren Untersuchungen ist zu überprüfen inwieweit bei gezielter therapeutischer Unterstützung und Veränderung dieser SV-Dimensionen stärkere Zusammenhänge zwischen Schmerzveränderung und SV zu beobachten sind. ___MH
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