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November 2024

Schmerztherapie in der Praxis Aus der internationalen Fachliteratur ausgewählt und kommentiert von S Evers Münster Ist Vitamin B2 wirksam in der Migräneprophylaxe?

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 22 S. 46. 1998;

Abstract: Schoenen J Jacquy J. Lenaerts M. Effectiveness of high-dose riboflavin in migraine prophylaxis. Neurology 50 (1998) 466-470. Dr. med. S. Evers Klinik und Poliklinik für Neurologie Münster. Migräne geht mit Veränderungen mitochondrialer Stoffwechselfunktionen einher. Es stellt sich daher die Frage ob man mit dem für den Energiestoffwechsel notwendigen Vitamin B2 (Riboflavin) der Migräne vorbeugen kann. Riboflavin (Vitamin B2) ist erforderlich für einen ungestörten Energiestoffwechsel der Mitochondrien - bei bestimmten mitochondrialen Erkrankungen kann es die klinischen Symptome bessern. Da auch Migräne mit Veränderungen des mitochondrialen Energiestoffwechsels einhergeht hat die belgische Arbeitsgruppe um Jean Schoenen nun eine Studie zur Wirksamkeit einer hohen Dosis Riboflavin (400 mg) in der Migräneprophylaxe vorgelegt. Diese Studie folgt dem üblichen doppelblinden plazebokontrollierten Design das von der International Headache Society für Migräneprophylaxestudien vorgeschlagen wird. Bereits vorher hatten die Autoren in einer offenen Studie eine Verminderung der Migränefrequenz um 80% unter Riboflavin beobachtet. Nach 3 Monaten Behandlung mit Riboflavin war die durchschnittliche Zahl der Migräneattacken unter Plazebogabe unverändert während sie unter Riboflavin signifikant um 50% abgenommen hatte. Die Rate der Patienten mit einer Reduktion der Attacken um mindestens 50% betrug unter Plazebo 19% und unter Riboflavin 56%; dieser Unterschied war ebenfalls signifikant. Auch andere Parameter wie Attackendauer Begleitsymptome und Intensität wurden durch Riboflavin signifikant günstiger beeinflußt. Nebenwirkungen traten unter Riboflavin nicht auf es kam nur zu einem Studienabbruch wegen Diarrhoe. Kritisch ist zu dieser Studie anzumerken daß das signifikant bessere Ergebnis unter Riboflavin erst im dritten Monat nach Therapiebeginn erzielt wurde und keine längere Beobachtung stattgefunden hat. Auch sind das Ansprechen auf Plazebo und die Studienabbrüche wegen Nebenwirkungen während der Therapiephase in dieser Studie im Vergleich zu anderen Prophylaxestudien erstaunlich gering was die Autoren darauf zurückführen daß sie in einem Baseline-Monat alle Patienten mit Plazebo vorbehandelt hatten. ___MH


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