Stationäre Fibromyalgietherapie - Vergleichsergebnisse der Multi-Center-Fibromyalgie-Therapie-Studie (Mc FITS)27 |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 366-368 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Abt. innere Medizin Il der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg 27 gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (FKG FB2 43346-8/60) 28 Klinik Auerbach Bensheim Rheuma-Klinik Bad Rappenau Sigel-Klinik Bad Schönborn Rheumazentrum Baden-Baden Staatliches Rheumakrankenhaus Bad Wildbad St. Rochus Klinik Bad Schönborn Grund der Untersuchung Überprüft werden sollte ob sich ein neuartiges integriertes psycho- und bewegungstherapeutisches Gruppenprogramm (IGTF) bei Fibromyalgie-Patienten positiv auf die multiplen Symptome auswirkt. Es wurde angenommen daß das neue Therapieprogramm der Standardbehandlung hinsichtlich folgender Kriterien überlegen ist: - Schmerzreduktion - Beweglichkeit / Funktionsfähigkeit - Stimmung (weniger Depressivität) - höhere Patientenzufriedenheit Stand der Forschung Die Fibromyalgie gilt als das am schwierigsten zu behandelnde weichteilrheumatische Krankheitsbild. Da die Ätiologie nicht bekannt ist bzw. von einer multifaktoriellen Ätiologie ausgegangen werden muß ist eine einfache kausale Therapie bislang nicht möglich. Symptomorientierte pharmakologische Verfahren wirken oft nur kurzfristig und lediglich in einer Untergruppe (Carette 1995) physikalische Maßnahmen zeigen ebenfalls kaum Langzeiteffekte. Statt einer Monotherapie werden daher integrierte bio-psycho-soziale Konzepte gefordert. Erste Ergebnisse aus den USA (Bennett et al. 1996) lassen hoffen daß solche multimodalen nicht-pharmakologischen Therapieprogramme stabile Effekte hervorbringen. In Deutschland liegen bislang jedoch noch keine evaluierten integrierten Konzepte vor. Methodik Die Studie ist angelegt als kontrollierte Mehr-Ebenen-Längsschnittuntersuchung und umfaßt zu drei Meßzeitpunkten (Therapiebeginn Therapieende 1-Jahres-Katalnnese) jeweils eine ausführliche ärztliche psychologische und bewegungstherapeutische Diagnostik. Die ärztliche Diagnostik beinhaltet zur Schmerzbeurteilung eine dolorimetrische Druckpunktmessung im psychologischen Teil werden Selbstangaben zur Schmerzintensität (VAS) Depressivität (ADS nach Hautzinger) und Lebensqualität (PLC nach Siegrist & Junge) erhoben und im bewegungstherapeutischen Teil wird die Funktionsfähigkeit mittels Bewegungs- und Koordinationsaufgaben (BKT nach Bös & Wydra) beurteilt. Drei der beteiligten Kliniken (Verumkliniken) führen das neue Konzept durch in den anderen drei Kliniken (Kontrollgruppe) wird die bisherige Behandlung unverändert weitergeführt. Stichprobe Die Diagnose der Fibromyalgie wurde gemäß den ACR-Kriterien von einem Rheumatologen gestellt bzw. nochmals bestätigt. Bislang wurden 204 Patienten (103 in der neuen IGTF-Therapie und 101 in der Kontrollgruppe) über den Therapieverlauf (zu Therapiebeginn und -ende) untersucht. 187 (91 7%) der Patienten waren weiblich das mittlere Alter betrug 51 Jahre (s=8 5) und etwa zwei Drittel (65%) waren verheiratet. Generalisierte Schmerzen bestanden im Durchschnitt seit 8 7 Jahren (s=8.5) und das Ausmaß schmerzhafter Druckpunkte lag im Mittel bei 16 (s=3.1) der 18 ACR-definierten Tenderpoints. ... ___MH
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