Längerfristige berufliche Reintegration von Versicherten der Arbeiterrentenversicherung nach stationärer kardiologischer Rehabilitation |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 397-399 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: Fachklinik für Herz- und Kreislaufkrankheiten der LVA Rheinland-Pfalz Obwohl die berufliche Reintegration eines der zentralen Ziele der Rehabilitation chronisch Kranker im erwerbsfähigen Alter darstellt konzentrieren sich bislang nur wenige Untersuchungen auf die erfolgreiche Wiedereingliederung von Rehabilitanden nach stationärer kardiologischer Rehabilitation in das Erwerbsleben. Die meisten der Arbeiten zu dieser Fragestellung befassen sich mit der Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit und decken einen Zeitraum von meist 6 bis max. 12 Monaten nach stationärer kardiologischer Rehabilitation ab. Untersuchungen zum Eingliederungserhalt gerade von Rehabilitanden die im Rahmen der Arbeiterrentenversicherung eine stationäre kardiologische Anschlußheilbehandlung (AHB) absolviert haben liegen in systematischer Form unseres Wissens derzeit nicht vor. Im Rahmen der Bad Münsterer Studie zur kardiologischen Rehabilitation (BMSKR) erhielten wir zwei Jahre nach Abschluß der stationären kardiologischen AHB postalisch von insgesamt n=558 weiblichen und männlichen Rehabilitanden Informationen über das weitere gesundheitliche und soziale Schicksal (zur Methodik s. Budde et al. 1996). n=44 waren laut Angaben der Angehörigen bzw. der Post zwischenzeitlich verstorben n=49 waren postalisch nicht erreichbar. Daraus resultiert ein Anteil von 44 1% von n=1264 (Gesamtzahl der n=1389 Angeschriebenen abzüglich der Verstorbenen bzw. postalisch nicht Erreichbaren). Die Stichprobe der antwortenden Patientinnen und Patienten unterscheidet sich nicht von der gesamten Ausgangsstichprobe hinsichtlich ihrer Zusammensetzung bezüglich soziographischer und medizinischer Parameter wie Geschlecht Lebensalter relative Häufigkeit der Hauptdiagnose (Zustand nach konservativ versorgtem Herzinfarkt Bypass-Operation Gefäß-Dilatation Herzklappen-Operation) Funktionszustand des linken Ventrikels und maximaler körperlicher Belastungstoleranz am AHB-Ende. Von daher sind trotz des relativ geringen Rücklaufs (allerdings vorsichtige) Aussagen über die berufsbezogene Entwicklung der Rehabilitanden möglich. n=470 weibliche und männliche Rehabilitanden machten Angaben über ihren berufsbezogenen Status zwei Jahre nach kardiologischer Anschlußheilbehandlung. 23% der antwortenden Männer und 26% der antwortenden Frauen waren beruflich integriert 68% der männlichen und 70% der weiblichen Rehabilitanden befanden sich dagegen in Ruhestand während 9% der männlichen und 4% der weiblichen Rehabilitanden arbeitslos waren also einen "problematischen berufsbezogenen Status" aufwiesen. Abb. 1 (o. Abb. 1) informiert über den Zusammenhang von stabilen Reintegration und Lebensalter beim Zeitpunkt der AHB. Es findet sich eine kontinuierliche Abnahme der poststationären beruflichen Integration von 90% der zum Zeitpunkt der stationären kardiologischen AHB maximal 40 Jahre alten Rehabilitanden bei gegenläufiger Zunahme des Anteils Berenteter. Relativ hohe Anteile von Rehabilitanden die zwei Jahre später beruflich nicht integriert sind zeigen sich bei den zum Zeitpunkt der AHB 46 Jahre und älteren Rehabilitanden. ___MH
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