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November 2024

Erste Ergebnisse zum Peer-Review-Verfahren von Entlassungsberichten aus psychosomatischen Rehabilitationseinrichtungen

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 76-77 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;

Abstract: Abteilung für Medizinische Psychologie Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf Aufgabenstellung Im Rahmen von Programmpunkt 3 (Qualitätsscreening) des sog. 5-Punkte-Programms der Rentenversicherung (Schneider 1995) hat die Arbeitsgruppe des Hochrhein-Instituts in Bad Säckingen eine Checkliste qualitätsrelevanter Merkmale und ein Anwendermanual erstellt um Entlassungs-(E)-Berichte von Rehabilitationsmaßnahmen aus somatischen Indikationsbereichen im Rahmen eines Peer-Review-Verfahrens (Berwick 1990) auf deren Prozeß- und Ergebnisqualität prüfen zu können. Daraus entstand ein Ergebnisbericht für den Indikationsbereich "Bewegungsapparat" (Maier-Riehle et al. 1996). Die Hamburger Arbeitsgruppe die bezüglich PP3 im Rahmen ihrer Arbeiten für die Indikationsbereiche "Psychosomatik" und "Abhängigkeitserkrankungen" zuständig ist hat das Grundschema für Checkliste und Manual übernommen und unter Einbeziehung der vom VDR benannten Experten für diese beiden Bereiche adaptiert. Nach Fertigstellung einer vorläufigen Fassung wurde eine Erprobung notwendig bevor über die Güte entschieden und eine Empfehlung für die Routine Aussagen gemacht werden konnte. Methodik 1. Material: Die Checkliste qualitätsrelevanter Merkmale hat 7 Bereiche und 67 Einzelitems: (A) Diagnostik: Anamnese (mit 22 Items) (B) Diagnostik: Befunde (mit 12 Items) (C) Therapieziele (mit 3 Items) (D) Therapieplanung (mit 5 Items) (E) Verlauf und Epikrise (mit 13 Items) (F) Sozialmedizinische Stellungnahme (mit 7 Items) und (G) Weiterführende Maßnahmen (mit 5 Items). 3 RV-Träger stellten aus insgesamt 6 von ihnen federführend belegten Reha-Kliniken des Indikationsbereichs "Psychosomatik" jeweils 12 anonymisierte E-Berichte (ohne Zusatzbogen und Wochenpläne) für das Hamburger Peer-Review zur Verfügung. Davon wurden 44 E-Berichte zufällig ausgewählt um den Arbeitsaufwand für die Peers mit 24 Reviews in zumutbaren Grenzen zu halten. 2. Auswahl der Peers und Schulung: Es konnten 8 Psychosomatik-Experten zur Mitarbeit gewonnen werden davon 5 die als ärztliche Direktoren Reha-Kliniken leiten ("Kliniker") und 3 die für RV-Träger arbeiten ("Nicht-Kliniker"). Alle waren über die Entwicklung der Psych-Version des PP3-Instruments informiert und wurden zusätzlich einen Tag lang in Hamburg analog dem Vorgehen des HRI anhand guter und schlechter E-Berichte geschult. 3. Design und Fragestellungen: Von den 44 E-Berichten wurden 16 zufällig ausgewählt und an alle 8 Peers vergeben. Mit der Prüfung der restlichen 28 E-Berichte wurden jeweils 2 Peers beauftragt. Dabei wurde nach Möglichkeit darauf geachtet daß immer ein "Kliniker" und ein "Nicht-Kliniker" ein unabhängig voneinander arbeitendes Raterpaar bildeten analog zum "Tandem-Modell" des HRI. Da die Kliniken in der Überzahl waren mußte geringfügig von dem erwähnten Verfahren abgewichen werden. Insgesamt basiert die Auswertung somit auf 184 einzelnen Reviews. Bei der. Fragestellungen der Studie standen die Ökonomie des Verfahrens die Reliabilität die Verteilung der Qualitätsurteile auf Bereichs- und Itemebene die Übereinstimmung von Kliniken- und Nicht-Kliniken-Urteilen und die Rangreihung der 6 Kliniken (Benchmarking) gemäß des Gesamteindrucks der E-Berichte im Vordergrund. Ergebnisse Das Peer-Review ist mit einem durchschnittlichen Aufwand von 30 Minuten pro E-Bericht ökonomisch. Bis auf den sozialmedizinischen Befund zeigte der Finn-Koeffizient (Finn 1970) auf der Bereichsebene zufriedenstellende Reliabilitäten. Die Checkliste differenziert gut zwischen den 6 Kliniken auf Bereichs- und Itemebene so daß Rückmeldungen an die Kliniken möglich sind. Die Interrater-Reliabilität ist gut bis befriedigend wobei die Nicht-Kliniker die milderen Beurteilungen abgaben. Schlußfolgerung Checkliste und Manual für den Indikationsbereich "Psychosomatik" haben sich in der Erprobung ökonomisch und testtheoretisch bewährt. Der Mehraufwand der durch die Beurteilung somatischer sozialer und psychischer Dimensionen notwendig wurde hält sich in akzeptablen Grenzen so daß eine Merkmalsreduktion nicht erforderlich erscheint. ___MH


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