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December 2024

Physiologische Wirkungen einer kälteassistierten elektrischen Nervenstimulation (KENS(r)/KET(r)) - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.171. 1997;

Abstract: Dr. E. J. Seidel Hufeland Kliniken Weimar GmbH Abteilung Physikalische Medizin und Sporttherapie Weimar (Abstract) Einleitung: Die wichtigsten Analgesiemethoden in der Physikalischen Therapie stellen derzeit die Kryotherapie als auch die elektrische Nervenstimulation dar. Bei unserer theoretischen Therapieplanung gingen wir von einer Kopplung der bewährten Analgesiemethoden aus um eine Potenzierung der analgetischen Effekte beider Methoden zu erreichen. Methodik: Für diese Herangehensweise nutzten wir das Gerät KYROTUR 600 welches mittels eines Peltierelementes Kälte in einem Bereich von +6°C bis -8°C an einen im Behandlungsteil befindlichen Applikator weitergibt. Dieser Applikator entspricht der Elektrode im Rahmen der elektrischen Nervenstimulation. Die neue Methode - kälteassistierte elektrische Nervenstimulation (KENS) - wurde bei Probanden am Unterarm eingesetzt. In Anlehnung an die bereits bekannten Untersuchungen russischer Autoren (Grigor Suzdal) führten wir unsere Untersuchungen sowohl unter Kryotherapie (Kaltluft Peltierelement Kryogelpackung Eispackung) als auch unter transkutaner elektrischer Nervenstimulation und unter KENS durch. Ergebnisse: Bei den 20 Probanden kam es zur Anhebung der Schmerzschwelle sowohl unter Kryotherapie als auch unter elektrischer Nervenstimulation im bekannten Maße (2 3 mA und 3 1 mA). Auffallend bei den Anhebungen der sensiblen Schmerzschwelle ist daß die Schmerzschwelle unter Kryotherapie prolongierter angehoben ist (25 min). Bei elektrischer Nervenstimulation unserer Durchführungsvariante (80Hz/10min) kam es nur im Mittelwert 21 min zur signifikanten Anhebung der Schmerzschwelle. Unter kälteassistierter elektrischer Nervenstimulation (gleiche Parameter für 10min) kam es zum Anstieg der Schmerzschwelle um 4 1 mA und einer zeitlichen Wirksamkeit von 48 min in welcher die Schmerzschwelle über den Ausgangswert angehoben war. Gleichzeitig kommt es zu einer signifikanten Tonusreduktion des segmental zugeordneten Muskels (elastische Retraktion verringert Dehnbarkeitszunahme). Schlußfolgerung: Insgesamt können wir mit der neuen Methode der kälteassistierten elektrischen Nervenstimulation nachweisen daß der kombinierte Einsatz von perkutaner elektrischer Nervenstimulation eine bessere Analgesie und Detonisierung ergibt als die Verfahren einzeln angewendet und die Kombination beider Verfahren eine deutliche protrahierte Wirkung hat. Damit kann im Rahmen Schmerz- und Reflextherapie diese Methode zur Anwendung empfohlen werden und sollte vor allem im Rahmen schmerzintensiver Krankheitsprozesse (Z. n. Operationen/Traumatologie/Orthopädie/Sportmedizin sowie der Schmerztherapie bei metastasierenden Tumorerkrankungen) eingesetzt werden.

Keyword(s): Physiologische Wirkungen kälteassistierte elektrische Nervenstimulation (KENS(r)/KET(r))


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