2. Wirksamkeit der kurörtlichen Rehabilitation in einzelnen Indikationsbereichen - Wirksamkeit der kurörtlichen Rehabilitation in der Rheumatologie - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig |
Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.151-152. 1997;
Abstract: Dr. med. Klaus L. Schmidt Klinik für Rheumatologie Physikalische Medizin und Balneologie der Justus-Liebig-Universität Gießen Bad Nauheim (Abstract) Die intuitive und instinktive Benutzung von sogenannten ortsgebundenen bzw. ortsspezifischen natürlichen Heilmitteln meist von Heilquellen stellt wohl die Urform der Rehabilitation von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen überhaupt dar. Aus diesen empirischen Anfängen entwickelte sich ein vielgliedriges und vielschichtiges Rehabilitationsspektrum in dem die Kurorte wegen ihrer unvergleichlichen Ressourcen und Möglichkeiten auch heute noch eine tragende Säule sind. Sie bieten eine breite Palette rehabilitativer Maßnahmen an von der einfachen offenen (ambulanten) Badekur (die bei nicht so schweren Erkrankungen unverändert ihren Platz hat) über die straffere Gruppen-Intensiv-Kompaktkur bis zur differenzierten und aufwendigen Rehabilitation in Rehabilitationskliniken. Die Fragen nach der Wirksamkeit der kurörtlichen Rehabilitation bei rheumatischen Erkrankungen impliziert die Frage ob das für den Kurort Spezifische - und dies sind die natürlichen Heilmittel - in der "konzertierten rehabilitativen Aktion" des Kurortes noch einen besonderen Wert hat oder ob es inzwischen zu einem entbehrlichen Adjuvans geworden ist das nur noch aus Nostalgie und auf Wunsch der Patienten verordnet wird. Prüft man die wissenschaftliche Literatur zu dieser Frage so steht außer Zweifel daß die thermischen mechanischen und chemischen Effekte der natürlichen Heilmittel sowie vor allem auch die durch sie bei iterativer Anwendung ausgelösten Adaptationsvorgänge in der Tat zum Rehablitationserfolg beitragen. Dies ist auch durch streng kontrollierte Studien eindeutig unter Beweis gestellt worden. Der Einsatz der natürlichen Heilmittel bedarf aber großer balneologischer und rheumatologischer Erfahrung insbesondere bei entzündlich-rheumatischen Leiden die sich durch eine große Irritabilität durch physikalische und balneologische Reize auszeichnen. Die Rehabilitation rheumatischer Erkrankungen ist oft ein lebenslanger Prozeß mit sich ändernden Zielen und Methoden. In diesem Prozeß kann die kurörtliche Rehabilitation nur ein freilich sehr wichtiger und oft wiederholt genutzter - Bestandteil sein. Der Rehabilitationserfolg bei rheumatischen Erkrankungen hängt nicht nur von dem Einsatz der rehabilitativen Möglichkeiten ab sondern noch von zahlreichen weiteren Faktoren von der Art der Erkrankung dem Verlaufscharakter und der Progredienz vom Stadium der Funktionsklasse und vom Muster des Gelenk- und Wirbelsäulenbefalls ferner von der entzündlichen Aktivität dem Allgemeinzustand und der Belastbarkeit der Patienten sowie natürlich von der Verfügbarkeit aller in der Rehabilitation bedeutsamer Hilfen. In diesen Aufgabenbereich können und müssen die Kurorte auch an der Jahrtausendwende eine tragende Rolle spielen.
Keyword(s): Wirksamkeit kurörtlichen Rehabilitation Rheumatologie
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