Wie kann es in den deutschen Heilbädern und Kurorten weitergehen? |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 2 S.47-48. 1997;
Abstract: Kurdirektor a. D. Dipl.-Kfm. Herbert Rütten Bad Neuenahr Die deutschen Heilbäder und Kurorte machen zur Zeit die vierte Rezession seit dem letzten Kriege durch. Die allgemeine Spardiskussion die zum l. Januar 1997 in Kraft tretenden neuen gesetzlichen Bestimmungen wie Verringerung der Kurdauer von 28 auf 21 Tage Erhöhung der Eigenbeteiligung von 12 auf 25 DM pro Tag (alte Bundesländer) bzw. von 9 auf 20 DM pro Tag (neue Bundesländer) bei stationären Aufenthalten Verringerung der Kurhäufigkeit von drei auf vier Jahre und Anrechnung von je zwei Urlaubstagen pro Reha-Woche sowie Meldungen über weitere geplante Änderungen der bisherigen gesetzlichen Regelleistungen in Kann- bzw. Gestaltungsleistungen haben bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 1996 zu erheblichen Verunsicherungen und Rückgängen in den Heilbädern und Kurorten geführt. Wie in den Rezessionen 1975 und vor allem 1982 bis 1984 sind von den Vertragspartnern inzwischen wiederum Betten gekündigt worden was zu weiteren grundsätzlichen strukturellen Veränderungen führen wird. Es wird nicht mehr so bleiben wie bisher; es werden sich die "Gesichter" unserer Heilbäder und Kurorte weiter verändern mit der Folge daß in erheblichem Maße Arbeitnehmer entlassen werden müssen. I. Die Ursachen für diese Entwicklung liegen nicht in den Kurorten. Sie kommen von außen. Die Rahmenbedingungen werden durch die Nauen gesetzlichen Bestimmungen so stark verändert daß man sich in den Heilbädern und Kurorten fragen muß wie es weitergehen soll. Dabei geht es nicht um eine Kritik an der Bedeutung der dritten Säule im deutschen Gesundheitswesen die Gründe für die neue Gesetzgebung sind ausschließlich fiskalischer Natur. Die deutschen Heilbäder und Kurorte haben in der Vergangenheit in erheblichem Maße investiert und ihren Angeboten Qualitätsstandards gegeben die ihresgleichen suchen die aber auch in erheblichem Maße finanzielle Mittel gebunden haben. . . .
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