Kinderrehabilitation - Investitionen in die Zukunft |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 4 S.94-95. 1997;
Abstract: Wolfgang Niemeyer Bad Kreuznach Albert Einstein hat einmal gesagt: "Wir werden immer älter aber nie mehr zu Kindern." Dies ist möglicherweise ein Grund dafür daß wir über Erwachsenenrehabilitation und auch über die geriatrische Rehabilitation reden aber die Kinder leider vergessen. Es erscheint mir aber um so wichtiger angesichts der Tatsache daß aus einer alarmierenden Studie der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld hervorgeht daß Kinder und Jugendliche die einzigen Bevölkerungsgruppen sind deren Gesundheit sich in den letzten 20 Jahren spürbar verschlechtert hat. Fest steht daß der gravierende Wandel der sozialen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen bewirkt daß immer mehr Kinder und Jugendliche unvorbereitet die Auswirkungen überzogener Leistungsanforderungen familiärer Krisen und psychosozialer Konflikte bewältigen müssen. Gelingt diese Auseinandersetzung mit der Umwelt und ihren sozialen Anforderungen nicht so werden seelische und körperliche Kräfte überfordert und eine gestörte Gesundheits- und Persönlichkeitsentwicklung ist die Folge. Chronische und psychosomatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen in ihrer Häufigkeit und ihrem Schweregrad zu. Gleichzeitig werden bei immer mehr Kindern und Jugendlichen Mehrfachbeeinträchtigungen beobachtet. Die Veränderung des Krankheitsspektrums weg von Infektionskrankheiten und hin zu den allergischen und/oder verhaltensabhängigen Erkrankungen zwingt zur Anpassung und Veränderung der Angebotsstrukturen und erfordert zur wirksamen Behandlung ganzheitliche stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen. Wenn auch immer mehr chronische und psychosomatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in ihren Erscheinungsformen denen der Erwachsenen gleichen so sind für Kinder und Jugendliche doch spezielle Behandlungspläne notwendig. In Ergänzung zu den medizinischen Leistungen setzen deshalb Therapieangebote und Bemühungen verstärkt dort ein wo es darum geht Kindern eigene Kompetenzen Verantwortung und Bewältigungsstrategien für Krisensituationen zu vermitteln. Ziel der Maßnahmen ist durch Verhaltensänderung im örtlichen Umfeld eine Minderung der Risikofaktoren zu erreichen (zitiert nach Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie - Arbeitskreis Stationäre Prävention und Rehabilitation im Kindesalter 9. September 1996). . . .
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