Hormonsubstitution in der Peri- und Postmenopause bei gleichzeitigem Vorliegen internistischer Erkrankungen |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 35 S.495/33-499/37. 1997;
Abstract: Dr. med. Dipl. Chem. Dr. rer. nat. A. O. Mueck Prof. Dr. med. L. H. Lippert Univ.-Frauenklinik Sektion für Klinische Pharmakologie Tübingen. Bei Vorliegen bestimmter internistischer Erkrankungen ist es wesentlich eine zur Behandlung des Menopausalsyndroms notwendige Hormonsubstitution niedrigdosiert und möglichst physiologisch durchzuführen. Seit der Einführung des Östradiolpflasters (Handelspräparat Estraderm TTS) vor nunmehr 10 Jahren kann eine solche "Substitution" für das Östrogen erfolgen: Das körpereigene nach der Menopause fehlende Hormon kann mittels des Transdermalen Therapeutischen Systems in niedriger Dosierung unter Vermeidung hoher Konzentrationen in Magen Darm und Leber wiederzugeführt werden. Hinsichtlich des Gestagens kann derzeit nur mit dem Kombi-Pflaster (Handelspräparat Estracomb TTS) niedrigdosiert und doch effektiv therapiert werden. Eine transdermale Behandlung menopausaler Beschwerden wird empfohlen wenn gleichzeitig Leber- Gallenblasen- Pankreas- oder Magen- und Darmerkrankungen vorliegen. Sie sollte auch bei Schilddrüsenerkrankungen gewählt werden. Bei Hypertriglyzeridämie ist die transdermale bei Hypercholesterinämie die orale Hormonsubstitution zu bevorzugen. Nach venöser oder arterieller Thromboembolie Myokardinfarkt und Apoplexie sowie auch bei Hypertonie ist die Indikation für eine Hormonsubstitution immer kritisch zu stellen. Wird sie notwendig sollte transdermal substituiert werden. Dies gilt auch für maligne Erkrankungen wobei für die Therapie beim Mammakarzinom spezielle Empfehlungen vorliegen. Da bei Raucherinnen der hepatische Metabolismus verändert ist sollte zur Gewährleistung der Wirksamkeit eine Hormonsubstitution transdermal erfolgen. Ansonsten entspricht die Wirksamkeit der transdermalen Hormonsubstitution der einer oralen Behandlung bietet jedoch den Vorteil der Minimierung von Nebenwirkungen und Risiken.
Keyword(s): Hormonsubstitution Östrogene internistischer Erkrankungen
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