Harninkontinenz im Altersheim - sind physiotherapeutische Therapieoptionen ausgeschöpft? - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig |
Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.197-198. 1997;
Abstract: S. Link D.-H. Zermann U. Smolenski1 J. Schubert S. Link Klinik für Urologie am Klinikum Friedrich-Schiller-Universität Jena 1Institut für Physiotherapie der FSU Jena Kollegiengasse 9 D-07743 Jena Einleitung: Harninkontinenz betrifft laut Literatur bis zu 80% der Altersheimbewohner (HB). Auch wenn das Problem in den letzten Jahren verstärkt in das medizinische Bewußtsein gerückt wurde haben sich bekannte Beurteilungs- und Therapiekonzepte in der Praxis nicht durchsetzen können. Die Betrachtung der Harninkontinenz im fortgeschrittenen Alter als kaum therapierbar und nahezu normal ist weitverbreitet. Uns interessierte der aktuelle Stand der Betreuung und Behandlung von harninkontinenten HB in der Region Thüringen und Sachsen. Patienten und Methode: In fünf Altersheimen der Städte Jena und Freiberg wurden die Daten von als harninkontinent bekannten Bewohnern im Rahmen einer prospektiven Studie erhoben. Es erfolgte die Auswertung der Pflege-und Krankenakten die Befragung des Pflegepersonals und der inkontinenten Heimbewohner (IHB). Erfaßt wurden die Anamnese (inkl. die Inkontinenz beeinflussende oder auslösende Faktoren) die Miktionsanamnese die Stärke der lnkontinenz Medikamente mit Einfluß auf die Miktion soziale Aspekte und das Therapieregime. Weiterhin wurden die kognitive Leistungsfähigkeit mittels Mini Mental State Test (MMST) und die realisierbaren Aktivitäten des täglichen Lebens mittels der ADL-Skala nach Katz beurteilt. Ergebnisse: Von 952 HB waren 409 harninkontinent (43%) (348 Frauen [45 5%] 63 Männer [33%]). Das mittlere Alter der HB betrug 83 4 Jahre. Zusätzlich stuhlinkontinent waren 227 IHB (5 5%). Neurologische Erkrankungen wie Apoplex Querschnittslähmung Morbus Parkinson multiple Sklerose wurden bei 19 3 % erfaßt Diabetes lag bei 37 7% vor und rezidivierende HWI bzw. Zustand nach akutem HWI bei 12 %. Ein Drittel der männlichen IHB hatte eine BPH und 10% waren an der Prostata operiert. Bei den weiblichen IHB hatten 17% eine OP im kleinen Becken eine Deszensus-OP oder eine OP an den ableitenden Harnwegen in ihrer Anamnese. . . .
Keyword(s): Harninkontinenz im Altersheim physiotherapeutische Therapieoptionen
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung