Hat die stationäre vorsorge und Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland eine Zukunft? |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 4 S.91-93. 1997;
Abstract: Dr. med. Hanspeter Goldschmidt Bad Orb Eine alarmierende Studie der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld zeigt daß Kinder und Jugendliche die einzige Bevölkerungsgruppe sind deren Gesundheit sich in den letzten 20 Jahren spürbar verschlechtert hat. Chronische und psychosomatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen in ihrer Häufigkeit und ihrem Schweregrad zu. Gleichzeitig sind bei immer mehr Kindern und Jugendlichen Mehrfachbeeinträchtigungen beobachtbar. Die Veränderungen des Krankheitsspektrums weg von Infektionskrankheiten hin zu den allergischen und/oder verhaltensabhängigen Erkrankungen zwingen zur Anpassung und Veränderung der Angebotsstrukturen und erfordern zur wirksamen Behandlung ganzheitliche stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen. Wenn auch immer mehr chronische und psychosomatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in ihren Erscheinungsformen denen der Erwachsenen gleichen so sind für Kinder und Jugendliche doch spezielle Behandlungspläne notwendig. In Ergänzung zu den medizinischen Leistungen setzen deshalb Therapieangebote und Bemühungen verstärkt dort ein wo es darum geht Kindern eigene Kompetenzen Verantwortung und Bewältigungsstrategien für Krisensituationen zu vermitteln. Ziel der Maßnahmen ist durch Verhaltensänderungen im örtlichen Umfeld eine Minderung der Risikofaktoren zu erreichen. Stationäre Vorsorge-und Rehabilitationsmaßnahmen bieten in Ergänzung zu ihren medizinischen Leistungen den Kindern ein therapeutisches persönlichkeitsstützendes Milieu und stellen gesundheitstrainierende Maßnahmen zur Verfügung. So hat sich die stationäre Rehabilitation für Kinder und Jugendliche zunehmend als wichtiger Partner in der Versorgung chronisch kranker Kinder etabliert da hier in einer alltagsnahen Situation Verhaltensweisen beobachtet und eingeübt werden können die eine adäquate Verhaltenssteuerung bzw. sachgerechte Indikationsstellung für begleitende Maßnahmen aus der ambulanten Betreuung heraus besser ermöglicht. 1990 haben die Spitzenverbände der Kranken- und Rentenversicherungsträger gemeinsam mit der "Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie" Anforderungsprofile für Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen für Kinder und Jugendliche verabschiedet. 1996 hat der Fachausschuß "Stationäre Prävention und Rehabilitationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche" der oben genannten Gesellschaft den Entwurf von Rahmenempfehlungen für die Durchführung stationärer Maßnahmen zur Prävention und Rehabilitation für Kinder und Jugendliche vorgelegt. . . .
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