Operativ versorgte Kalkaneusfrakturen: Kriterien der differenzierten Mobilisation und Belastung - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig |
Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.198. 1997;
Abstract: R. H. Gahr Städtisches Klinikum St. Georg Leipzig Delitzscher Straße 141 D-04129 Leipzig Die Behandlung von Kalkaneusfrakturen erfolgt traditionell überwiegend konservativ. Damit verbunden sind lange Entlastungszeiten sowie eine hohe Rate von Defektheilungen mit Funktionsverlusten im hinteren unteren Sprunggelenk sowie Verlust der Fußdynamik durch Minderungen des Längs- und Quergewölbes. Traditionelle Operationsverfahren sehen die offene Reposition und Fixation in der Regel mittels Platte sowie ggf. die Spongiosaplastik vor. Auch hier ist die lange Entlastungsphase nachteilig. Zusätzliche Nachteile ergeben sich durch mögliche postoperative Infektionen. Von Vorteil ist die frühfunktionelle Nachbehandlung die durch die operative Stabilisierung möglich ist. Unter dem Aspekt einer minimal invasiven Osteosynthese entwickelten sich verschiedene perkutane Repositions- und Fixationsverfahren und zwar je nach Frakturtyp extraartikuläre intraartikuläre oder transartikuläre Fixation mittels Kirschnerdrähten ggf. kombiniert mit einer Spongiosaplastik. Des weiteren gestattet der Fixateur externe eine minimal invasive osteosynthetische Versorgung. Die Wiederherstellung der Längsachse ist mit einer einfachen Fixateurmontage möglich. Es reicht die Extension zwischen zwei im Kalkaneus plazierten Pins. Mittels Transfixation des gesamten Sprunggelenkes kann auch die Höhe des Kalkaneus wiederhergestellt werden wobei sich diese Transfixation des Sprunggelenkes nachteilig auf die frühfunktionelle Nachbehandlung auswirkt. In unserer Klinik wurden seit 1993 26 Kalkaneusfrakturen mittels Fixateur externe von plantar versorgt. Als Fixateur verwendeten wir dazu Fixateur-interne-Systeme aus der Wirbelsäulenchirurgie. Diese erlauben neben der Wiederherstellung der Länge eine Aufrichtung des Böhlerwinkels analog der Aufrichtung des kyphotisch deformierten Wirbelkörpers bei Wirbelbrüchen. Durch die Implantation von lateral plantar bleibt der laterale Zugang für eine eventuelle Spongiosaplastik frei. Bei dieser Rekonstruktionsmethode bleiben das obere und das gesamte untere Sprunggelenk frei. Dadurch ist eine frühfunktionelle Nachbehandlung wie bei der offenen osteosynthetischen Versorgung möglich. Mit einer entsprechenden Schuhversorgung unter Aussparung und Entlastung des Rückfußes wird eine frühzeitige Gehfähigkeit erreicht.
Keyword(s): Kalkaneusfrakturen Belastung
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