Die Heil- und Salzquellen von Bad Reichenhall und ihre Genese

Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 2 S.31-34. 1997;

Abstract: * Vortrag am 8. Oktober 1996 auf dem 92. Deutschen Bädertag in Bad Reichenhall. Akad. Direktor Dipl.-Geologe Dr. rar nat. Manfred Baumann München 1. Allgemeines Salz und Sole bilden in der Geschichte von Bad Reichenhall stets einen Schwerpunkt. Urkundlich wird bereits seit dem 7. Jahrhundert Salz gesotten durch Eindampfen von Sole aus Schöpfbrunnen. Nach Fassung der Quellen im sog. Quellenbau und der Errichtung des Grabenbaches (1524-1532) zur Ableitung schwach mineralisierter Grundwässer wurden bis vor ca. 20 Jahren die Karl-Theodor-Quelle und die Kaiser-Karl-Quelle zu Kur- und Behandlungszwecken genutzt (Abb. 1). Wie bereits im 19. Jahrhundert so nahm auch im 20. Jahrhundert offenbar durch den Bau der Staumauer an der Saalach (1911-1913) bei Kibling der Salzgehalt von sudwürdigen Solequellen und auch der Heilquellen rapide ab; sie versiegten sogar teilweise gänzlich. Die Bayerische Berg- Hütten- und Salzwerke AG (BHS) für die die vorhandenen natürlichen Sole- und Salzquellen immer mehr an Bedeutung verloren ließ 1968-1972 in Verbindung mit vielen Meßstellenbohrungen neun Tiefbohrungen auf Sole durchführen. Einige von ihnen versorgen heute die moderne Neue Saline mit Sole (in Verbindung mit der Sole aus dem Salzbergwerk Berchtesgaden). Die Tiefbohrung Rei 9 mit 523 5 m Tiefe wurde 1980 als "Bad Reichenhaller Gruttenstein-Quelle" staatlich anerkannt (Abb. 2). Sie versorgt das Heilbad heute alleinig mit Sole zu Bade- Inhalations- und verdünnt (0 5 bis 0 7 %) auch zu Trinkzwecken. Das Wasser kann über die sog. "Bergreserve" über Rohrleitungen als Trinksole Kurmittelsole und Abholsole über einen Steuermechanismus stets frisch entnommen werden. Die Kurmittelsole wird über Rohrleitungen direkt an die Abnehmer geliefert. Der überwiegende Teil der Sole wird in der Saline zu Siedesalz mit verarbeitet. Das Freiluft-Inhalatorium der Gradierbau wird noch heute mit den geringer mineralisierten Quellen des Quellenbaues (Gradiersole) beschickt. . . .

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