Klinische Toxizität von Interferonen

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 5 S.28/62-32/66. 1997;

Abstract: Prof. Dr. C. Aul Prof. Dr. W. Schneider Medizinische Klinik und Poliklinik Abteilung für Hämatologie Onkologie und klinische Immunologie Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Zusammenfassung Interferone (IFN) zählten zu den ersten Zytokinen die Anfang der 80er Jahre in rekombinanter Form Eingang in klinische Studien fanden und damit eine neue Ära der internistischen Pharmakotherapie einleiteten. Während die Akuttoxizität der IFN schon lange bekannt ist wurden in den letzten Jahren verschiedene chronische Nebenwirkungen beschrieben die zum Teil erhebliche Morbidität verursachen können. Hierzu gehören neurologische und psychiatrische Störungen Autoimmunkrankheiten (besonders Schilddrüsenerkrankungen) sowie kardiovaskuläre und renale Komplikationen. Neurotoxische Symptome in Form von Müdigkeit Verhaltensauffälligkeiten und kognitiven Störungen zählen zu den häufigsten Komplikationen. Pathomechanismus und prädisponierende Faktoren IFN-induzierten Nebenwirkungen sind nicht sicher bekannt. Das Auftreten von Autoimmunopathien wird mit den immunmodulatorischen Wirkungen der IFN erklärt und ist bei Patienten mit präformierten Antikörpern gehäuft zu beobachten. Obwohl sich die klinischen Symptome nach Dosisreduktion oder Beendigung der IFN-Therapie im allgemeinen rasch zurückbilden sind in Einzelfällen persistierende Organschäden möglich.

Keyword(s): Interferone Toxizität Nebenwirkungen

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