Chronisches Müdigkeitssyndrom - eigenständige Erkrankung oder unspezifische Befindlichkeitsstörung?

Journal/Book: Z. ärztl. FortbiId. Qual.sich. (zaeFQ) 1997; Nr. 8 (91.Jg.): S. 717-721. 1997;

Abstract: Dr. Christian Albus Institut und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität zu Köln Köln Chronic Fatigue Syndrome - an independent disease or unspecific symptom? Zusammenfassung Noch ist ungeklärt ob das z. T. sehr schwer und chronifizierend verlaufende "Chronische Müdigkeitssyndrom" überhaupt eine eigenständige Erkrankung ist. Wahrscheinlich handelt es sich bei diesen Patienten um eine eher inhomogene Gruppe bei der unterschiedliche ätiologische Konstellationen von Bedeutung sein können. So scheinen spezifische somatische Faktoren (z. B. Virusinfektionen) hinsichtlich der Auslösung weniger wichtig zu sein als das Vorliegen von bestimmten prädisponierenden Persönlichkeitsfaktoren z. B. Depressivität oder "Arbeitssucht". Dies führt zu einer erhöhten Vulnerabilität in unspezifischen Belastungssituationen seelischer und/oder somatischer Art so daß es über komplexe psychobiologische Wechselwirkungen zu einer chronischen Müdigkeit kommt. Für die Differentialdiagnostik sind keine spezifischen physikochemischen Untersuchungsmethoden oder -befunde bekannt. Somatische Grunderkrankungen sollten mittels rationaler limitierter Diagnostik ausgeschlossen werden. Eine spezifische Pharmakotherapie ist ebenfalls nicht verfügbar. Kern der Behandlung ist die psychosomatische Grundversorgung. Eine begleitende Psychotherapie kann die Prognose deutlich verbessern. Abstract In spite of its nature as an often severe and disabeling disease it is still unclear whether the Chronic Fatigue Syndrome (CFS) is an entire disease of its own right or not. Moreover there is a growing evidence that patients with CFS belong to an inhomogenous group with different etiologic constellations. Specific somatic factors e.g. viruses seem to be less important for onset than certain personality-traits like depressiveness and workaholism. These traits lead to an increased vulnerability to unspecific psychological or biological stressors that may cause chronic fatigue by complex psychosomatic interferences. Concerning diagnosis there are no specific methods or results available the same is true for pharmacological treatment. As a consquence practitioners should be aware not to miss a somatic disease causing fatigue and parallel to this start right from the beginning talking about the psychosomatic background of CFS. Furthermore psychotherapy has shown to be effective in CFS. Key words: Chronic Fatigue Syndrome Psychosomatic definition etiopathogenesis diagnosis therapy hf

Keyword(s): Chronisches Müdigkeitssyndrom Psychosomatik Definition Ätiopathogenese Diagnostik Therapie

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