Phänomen "Trockenes Auge" aus gynäkologischer Sicht |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 37 S.40/616-619/45. 1996;
Abstract: Prof. Dr. med. J. M. Wenderlein S. Mattes Universitätsfrauenklinik Ulm. Zusammenfassung Augenbeschwerden die sich als Phänomen des "trockenen Auges" bzw. Keratoconjunctivitis sicca (KCS) zusammenfassen lassen haben eine multifaktorielle Genese. Dazu gehören bei Frauen auch Einflüsse von Ovarialfunktion bzw. Sexualsteroiden. Subjektive Beschwerdeangaben zu KCS haben eine Inzidenz zwischen 20% und 35% in der Literatur. Eine Pilot-Studie an 268 Frauen ohne mögliche nichtgynäkologische disponierende Faktoren für KCS ergab praxisrelevante Aspekte: Bei Frauen im fertilen Alter kamen 7 von 11 erfragten KCS-Symptomen unter Ovulationshemmer-Einnahme häufiger vor als bei jenen ohne hormonale Kontrazeption. In der postmenopausalen Gruppe waren alle KCS-Symptome bei jenen häufiger die keine Östrogensubstitution hatten. Bei postmenopausalen Frauen bis zum 60. Lebensjahr also in der Regel bis 10 Jahre nach der Menopause waren alle KCS-Symptome bei fehlender Östrogensubstitution häufiger als unter Östrogentherapie. - Damit lohnen gynäkologische Überlegungen beim Phänomen "trockenes Auge". Ist bei postmenopausal erstmals auftretender KCS-Symptomatik die Östrogensubstitution nicht innerhalb einiger Wochen hilfreich ist eine ophthalmologische Abklärung indiziert
Keyword(s): Trockenes Auge Keratoconjunctivitis sicca (KCS) Kontrazeption Postmenopause Gynäkologie
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