Vergleichende hämodynamische Untersuchungen von Nicorandil und Isosorbid-5-Mononitrat bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit

Journal/Book: Herz/Kreislauf 28 (1996) 12 S.381-386. 1996;

Abstract: Medizinische Universitätsklinik/Kardiologie (Direktor: Prof. Dr. med. D. Ricken) St. Josef Hospital Ruhr-Universität Bochum Zusammenfassung Nicorandil ist ein neues Antianginosum das zur Gruppe der Kalium-Kanal-Öffner gehört. Neben einem nitratähnlichen Effekt führt eine Membranhyperpolarisation durch Öffnen der Kalium-Kanäle zur Relaxation der glatten Gefäßmuskulatur. In einer randomisierten Doppelblindstudie an 30 Patienten mit angiographisch gesicherter koronarer Herzkrankheit (KHK) wurde die Wirksamkeit von Nicorandil im Vergleich zu Isosorbid-5-Mononitrat (ISMN) untersucht. Die Ruhe- und Belastungshämodynamik wurde am ersten Tag sowie nach einer subchronischen Phase (12 ± 4 Tage) jeweils unmittelbar vor und 2 Stunden nach Applikation gemessen. Die Hauptzielvariablen der diastolische Pulmonalarteriendruck und der mittlere Pulmonalkapillardruck nahmen sowohl durch Nicorandil als auch durch ISMN signifikant ab. Zwischen beiden Substanzen bestand kein signifikanter Unterschied. In beiden Behandlungsgruppen kam es zu einer geringen nicht signifikanten Abnahme des systolischen und diastolischen Blutdrucks; die Herzfrequenz und das Herzzeitvolumen wurden ebenfalls nicht signifikant verändert. Diese Untersuchungsergebnisse wurden in der subchronischen Phase bei den Kontrollmessungen bestätigt. Schlußfolgerung: Mit Nicorandil steht eine neue Substanz in der Behandlung der koronaren Herzkrankheit zur Verfügung deren günstige hämodynamische Effekte nachweisbar und mit denen der Nitrate vergleichbar sind. Über den dualen Wirkmechanismus sowie die nicht nachzuweisende Toleranzentwicklung scheinen sogar Vorteile gegenüber den Nitraten zu bestehen.

Keyword(s): Nicorandil Nitrate koronare Herzkrankheit

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