Hypnosetherapie

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 4 S.36/46-49/39. 1996;

Abstract: Prof. Dr. med. C. Haring Wiesbaden Zusammenfassung Hypnosetherapie ist eine suggestive Methode die überwiegend unterstützend eingesetzt wird und der Ergänzung durch weiterführende Psychotherapie bedarf. Der suggestive Effekt beruht bei der Hypnose auf einer Wir-Bildung zwischen dem Hypnotiseur und dem Probanden. Eine gewisse Kontrolle bleibt für den Probanden auch in tiefer Hypnose bestehen. Der Effekt der Hypnosetherapie ist nicht an einen besonders tiefen hypnotischen Zustand gebunden. Der Patient sollte eine Erinnerung an die therapeutische Suggestion behalten und sie im autogenen Training aufnehmen können. Primäre Indikationen mit einer hohen Erfolgsrate sind situativ bedingte Angstzustände Fehlgewohnheiten Adipositas und Enuresis nocturna. Sekundäre Indikationen sind Schmerz und funktionelle somatische Störungen. Ein Aktivieren von verdrängten Bewußtseinsinhalten im Sinne einer Hypnoanalyse ist zweifelhaft weil man auch im Zustand der Hypnose lügen kann. Die Hypnose hat eine begrenzte Indikation kann aber die therapeutischen Möglichkeiten des Arztes ergänzen. Da man durch die Wir-Situation in der Hypnose lernt wie man sich vom Erleben des Patienten führen läßt ist die Beschäftigung mit der Hypnose auch eine pragmatische Einführung in die Psychotherapie.

Keyword(s): Hypnosetherapie Hypnose Suggestive Verfahren Vorgehen Indikationen

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