Das Risikofaktoren-Konzept beim älteren Menschen |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 22 S.389/37-40/392. 1996;
Abstract: Prof. Dr. med. H. Gohlke Rehabilitationsklinik Sinnighofen/Klinik Baden Bad Krozingen Zusammenfassung Die Bedeutung des Risikofaktoren- und Lebensstilkonzeptes für den älteren Menschen wird analysiert. Die Lebenserwartung eines 75jährigen Mannes beträgt noch 8 diejenige einer Frau 10 Jahre. Arterielle Hypertonie: Systolische Hypertonie ist von mindestens vergleichbarer Auswirkung wie eine diastolische Hypertonie; auch bei über 70jährigen Patienten kann durch eine Absenkung des Blutdruckes eine 40- bis 50prozentige Reduktion des Schlaganfall-Risikos erreicht werden. Rauchen: Auch Raucher im höheren Lebensalter haben eine im Vergleich zu Nichtrauchern doppelt so hohe Sterblichkeit; nach Nikotinverzicht nehmen die kardiovaskulären Risiken des Rauchens innerhalb von 1 bis 2 Jahren ab während das Risiko für Neoplasmen erst nach 10 bis 15 Jahren die Werte von Nichtrauchern erreicht. Bewegungsmangel: Regelmäßige körperliche Aktivität führt auch im höheren Lebensalter zu einer Verbesserung der Lebensqualität bewirkt eine verminderte Sterblichkeit und vermindertes Risiko für Oberschenkelhals-Frakturen. Hypercholesterinämie: Obwohl die relative Bedeutung der Hypercholesterinämie im höheren Lebensalter etwas abnimmt wird dies durch die höhere Erkrankungshäufigkeit mehr als wettgemacht; die Cholesterinsenkung ist auch bei Koronarpatienten im höheren Lebensalter eine der wirksamsten Maßnahmen um Herzinfarkte Bypass-Operationen oder PTCA zu verhindern. Gesamtbewertung: Eine Lebensstiländerung mit Verminderung der konventionellen kardiovaskulären Risikofaktoren führt im hohen Alter zu einer Senkung der Sterblichkeit und zu einer Verbesserung der Lebensqualität.
Keyword(s): Kardiovaskuläre Risikofaktoren (Hypertonie Rauchen Bewegungsmangel Hypercholesterinämie) beim älteren Menschen
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