COX-1- und COX-2-Hemmung: Wunsch und Wirklichkeit einer spezifischeren Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika |
Journal/Book: Akt. Rheumatol. 21 (1996) 6 S.279-285. 1996;
Abstract: G. Geisslinger1 K. Brune1 M. Goppelt-Strübe2 1Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. K. Brune); 2Medizinische Klinik IV Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. R. B. Sterzel) Zusammenfassung: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) entfalten ihre antiphlogistischen Wirkungen sowie viele Nebenwirkungen über eine Hemmung der Cyclooxygenase (COX) dem Schlüsselenzym der Prostaglandinbiosynthese. Seit kurzem ist bekannt daß mindestens 2 Isoenzyme der Cyclooxygenase mit unterschiedlicher physiologischer Regulation und Funktion existieren. Während die COX-1 ein für wichtige Zellfunktionen (z. B. in Niere und Gastrointestinaltrakt) notwendiges konstitutiv vorhandenes Enzym ist wird die induzierbare COX-2 hauptsächlich für pathophysiologische Prozesse (z. B. Entzündung) verantwortlich gemacht. Aufgrund dieser Differenzierung hofft man auf die Entwicklung neuartiger nebenwirkungsärmerer NSAR auf der Basis einer selektiven COX-2-Inhibition. Zahlreiche In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt daß es derzeit selektive - allerdings noch nicht im Handel befindliche - COX-2-Hemmer gibt die sich auch im Tierversuch durch gute antiphlogistische Wirkung sowie durch eine geringe Inzidenz an unerwünschten Wirkungen im Gastrointestinaltrakt auszeichneten. Weitere experimentelle und klinische Untersuchungen hauptsächlich bezüglich neuer NSAR-untypischer unerwünschter Wirkungen müssen allerdings den künftigen Stellenwert von selektiven COX-2-Hemmern für die Therapie rheumatischer Erkrankungen kritisch hinterfragen. *Die Arbeiten der Autoren werden von der DFG (SFB 353/A1) und vom BMBF (01 EC 9403) unterstützt.
Keyword(s): COX-1- und COX-2-Hemmung nicht-steroidale Antirheumatika
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