Propafenon und Sotalol bei der Prävention von paroxysmalem Vorhofflimmern - Langzeitstudie zur Beurteilung von Sicherheit und Wirksamkeit |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 12 S.209/39-46/216. 1996;
Abstract: F. Bellandi1 R. P. Dabizzi2 L. Niccoli1 F. Cantini1 Genehmigter Nachdruck aus Current Therapeutic Research 56 (1995) 1154 - 1168. Übersetzung durch Dr. med. Astrid Ruß Bad Feilnbach 12° U. 0. Medicina Ospedale di Prato und 2Clinica Medica I° Università di Firenze Florenz Italien Zusammenfassung Im Rahmen einer einjährigen plazebokontrollierten Doppelblindstudie wurden die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Propafenon und Sotalol bei der Prävention von paroxysmalem Vorhofflimmern untersucht. In die Studie wurden 300 Patienten (168 Männer und 132 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 52 3 Jahren aufgenommen. Die Patienten wurden randomisiert in drei Gruppen aufgeteilt: Gruppe A (n = 102) erhielt Propafenon (13 mg/kg pro Tag); Gruppe B (n = 106) erhielt Sotalol (3 mg/kg pro Tag) und Gruppe C (n = 92) erhielt Plazebo. Die Medikamente wurden dreimal täglich oral verabreicht. Bei allen Patienten waren in den vorhergehenden 12 Monaten mindestens vier Episoden eines symptomatischen paroxysmalen Vorhofflimmerns aufgetreten. Während der Follow-up-Periode wurde das Auftreten von atrialen Tachyarrhythmien - Vorhofflimmer-Rezidiv oder Auftreten von Vorhofflattern oder supraventrikulärer Tachykardie - untersucht. Bei 3 Patienten (3 0%) der Gruppe A und bei 5 Patienten (4 7%) der Gruppe B wurde die Behandlung wegen Nebenwirkungen abgesetzt. Bei 11 Patienten (3 7%) konnte die Follow-up-Periode nicht abgeschlossen werden. Bei den verbleibenden 281 Patienten wurden bei 43 Patienten (46 2%) in Gruppe A bei 28 (29;5%) in Gruppe B und bei 67 (74 4%) in Gruppe C atriale Tachyarrhythmien beobachtet. Die Inzidenz war in Gruppe A und B signifikant niedriger (p < 0 005) als in Gruppe C und sie war signifikant niedriger bei den mit Sotalol behandelten Patienten als bei den mit Propafenon behandelten Patienten (p < 0 05). Nach 3- 6- 9- und 12monatiger Behandlung betrug die Erfolgsquote unter Propafenon 80 2% (n = 77) 61 5% (n = 59) 57 3% (n = 55) bzw. 55 2% (n = 53); unter der Behandlung mit Sotalol lag die Erfolgsquote bei 87 4% (n = 83) 74 7%(n=71) 71 6%(n=68)bzw. 70 5% (n = 67); die entsprechende Quote unter Plazebo betrug 67 8% (n = 61) 41 1 % (n = 37) 30 0% (n = 27) bzw. 25 6% (n = 23). Die atrialen Tachyarrhythmien manifestierten sich in 118 Fällen (85 5%) als paroxysmales Vorhofflimmern in 15 Fällen (10 9%) als Vorhofflattern und in 5 Fällen (3 6%) als supraventrikuläre Tachykardie. Das Intervall zwischen Therapiebeginn und Auftreten der atrialen Tachyarrhythmien war in Gruppe C signifikant (p < 0 05) kürzer als in Gruppe A und B; zwischen Gruppe A und B bestand kein signifikanter Unterschied. Sotalol scheint bei der Prävention von Vorhofflimmern wirksamer zu sein als Propafenon.
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