Beidseitiger Posteriorinsult bei Riesenzellarteriitis |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 137 (1995) 43 S.689/41-46/692. 1995;
Abstract: Remission unter hochdosierter Steroidtherapie Th.-M. Wohlrab1 H. Wilhelm1 B. Zimmermann-Burg1 M. Knorr1 R. Klier2 1Eberhard-Karls-Universität Universitäts-Augenklinik Tübingen; 2Eberhard-Karls-Universität Radiologische Klinik Abt. Neuroradiologie Tübingen Zusammenfassung Bei einem 65jährigen Patienten war zwei Tage vor der Erstuntersuchung die Sehschärfe beidseits akut auf Lichtscheinwahrnehmung abgefallen. Bei ophthalmoskopisch unauffälligem Befund wiesen Anamnese und erhöhte Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit auf die Möglichkeit einer Riesenzellarteriitis hin die später mittels Temporalis-Biopsie bestätigt wurde. Anhand einer kernspintomographischen Untersuchung wurden ischämische Areale im Bereich beider Okzipitallappen als Ursache der Sehverschlechterung nachgewiesen. Unter hochdosierter Kortikosteroid-Therapie beginnend mit 750 mg Prednisolon i. v. pro Tag erholte sich die Sehschärfe auf beidseits 0 8 und das Gesichtsfeld normalisierte sich. Die Therapieempfehlungen zur Riesenzellarteriitis werden in der Literatur kontrovers diskutiert und reichen von 20 mg bis 2 g Prednisolon-Äquivalent pro Tag. Der hier dargestellte ungewöhnliche Verlauf zeigt daß bei einer Riesenzellarteriitis trotz prognostisch schlechter Ausgangslage hochdosierte Steroidgaben (> - 500 mg Prednisolon-Äquivalent) eine Besserung herbeiführen können.
Keyword(s): Riesenzellarteriitis Arteriitis temporalis - Kortikosteroid-Therapie - Posterior-Insult
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