Rauchen und Schwangerschaft

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. (ZaeF) (1995) 5/ Jg. 89: S. 467-471. 1995;

Abstract: Prof. Dr. Johannes Matthias Wenderlein Frauenklinik der Universität Ulm Zusammenfassung Zur präventivmedizinischen Beratung in der Schwangerschaft gehört Risikoaufklärung über aktives und passives Rauchen. Etwa die Hälfte der Ungeborenen ist mehr oder minder plazentagängigen Schadstoffen infolge mütterlichen Zigarettenkonsums bzw. Nikotin-Konsums in der nächsten Umgebung ausgesetzt. Gefahren durch das Passivrauchen sind beraterisch mehr zu beachten. Bekannt ist daß toxische Substanzen im Nebenstromrauch höhere Konzentrationen haben als im Hauptstromrauch. Durch Aktiv-Rauchen kommt es zur Enzyminduktion und damit zum schnelleren Abbau von Toxinen aus dem Zigaretten-Inhalat im Vergleich zu Nichtrauchern und Passivrauchern. Bereits vor einer geplanten Schwangerschaft ist darauf hinzuweisen daß zahlreiche teratogene Substanzen im Tabakrauch das letale Mißbildungsrisiko verdoppeln. Hoher Zigarettenkonsum bewirkt ein erhöhtes Abortrisiko. Uteroplazentare Mangeldurchblutung bewirkt über O2-Mangel neben erhöhtem Mißbildungsrisiko z. B. Spaltbildungen eine höhere Frühgeburtenrate. Der erhöhte CO-Gehalt im mütterlichen Blut reduziert die Sauerstoff-Transportkapazität infolge der etwa 200fach stärkeren Affinität dieses Gases zum Hämoglobin gegenüber Sauerstoff. Diese und weitere Beratungsinhalte sind für werdende Mütter wichtig im Interesse des Ungeborenen. Abstract Smoking and pregnancy The medical consultation during pregnancy should include information about smoking and side-stream smoking. More than half of the fetuses are more or less exposed to harmful substances passing the placenta due to smoking of the mother or smoking persons in the direct environment. The danger due to side-stream smoking have to be considered more during the consultation. It is known that toxic substances are concentrated higher in the side-stream smoke than in the main-stream smoke. Due to enzyme induction smokers can metabolize toxic substances faster than non-smokers or side-stream smokers. Already before a planned pregnancy it should be pointed out that tobacco smoke contains numerous teratogenic substances which double the risk of fetal malformations. A high consumption of cigarettes induces an increased risk of abortion. An insufficient perfusion of the uterus and the placenta causes an O2-debt with an increased risk for malformations such as schistasis or an increased rate of premature birth. The increased CO content of the maternal blood reduces the O2 transport capacity since CO has an about 200 times greater affinity to hemoglobin than O2 These and other topics of the consultation for pregnant women are important in the interest of the fetus. Key words: risks during pregnancy nicotine consume causes of premature birth risk of abortion complications of birth review article ab

Keyword(s): Schwangerschaftsrisiken Nikotinkonsum Frühgeburtsursachen Abortrisiko Geburtskomplikationen Übersichtsartikel

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