Effekt von körperlicher Aktivität und physikalischer Therapie auf den Knochenstoffwechsel |
Journal/Book: Osteoporose 1. Interdisziplinäres Osteoporose-Symposium Basel Schweiz 20. u. 21.10.95 Hrsg. Seibel U. I. Kraenzlin ? E Verlag Karger Basel Freiburg et. al. 1995 75 - 84. 1995;
Abstract: U. Schlumpf Luzern E. Senn München B. Zindler-Schuler Luzern Die trophisch positiven Faktoren des Knochengewebes Das Knochengewebe bedarf regelmäßig wiederkehrender mechanischer Belastungen spezifischer und dosierter Art um seine Stabilität bzw. Belastbarkeit nicht zu verlieren. Jede Immobilisation besonders als Folge einer Muskellähmung führt zu einer rasch einsetzenden erstaunlich progredient verlaufenden Knochendichteabnahme. Das eigentliche Maß für die Strukturgüte des Knochengewebes sind die beim Patienten nicht bestimmbare mechanische Belastungsgrenze bzw. die biologischen Gewebereaktionen auf einmalige oder wiederkehrende Überlastungsformen wie Verbiegung Druck und Torsion. Ein makaberes Maß stellt im Alter auch die Häufigkeit nicht echt traumatisch sondern sturzbedingter Frakturen dar. Als indirekte Größe der Widerstandsfähigkeit der Knochen gegenüber Kriechverformungen (Wirbelkörper) und peripheren Frakturen hat sich die Messung der Knochendichte eingebürgert: Diese Größe bedarf allerdings eines stark altersabhängigen Korrekturfaktors um hinsichtlich Frakturhäufigkeit .aussagekräftig zu werden. Bei gleicher Knochendichte steigt die Frakturhäufigkeit mit fortschreitendem Alter steil und progredient an. Alter und Dichte des Knochens sind somit primär zwei unabhängige indirekte Faktoren welche die mechanische Festigkeit bestimmen. Bei den Wirbelkörpern dominiert die Bedeutung der Knochendichte beim Schenkelhals das Alter. Neben der Dichte als ungerichtete skalare Größe spielt die bisher weder darstell- noch quantitativ faßbare Strukturqualität d. h. die innere Architektur als Grundlage der Stabilität eine zumindest ebenso entscheidende Rolle und diese ist es wohl die zuerst relevant auf trophisch positive Belastungen anspricht auch wenn es nur zu einer verzögerten oder gar keiner Dichtezunahme kommen sollte. Aufgrund dieser beschränkten methodischen Möglichkeiten wurden bisher Erfolge oder Mißerfolge physikalisch-trophischer Therapiefaktoren nur aufgrund von Dichteveränderungen ermittelt. . . .
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